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Snookerblog

Selby gewinnt PTC2

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In der 2. Ausgabe der Player Championship konnte sich Mark Selby gegen Barry Pinches durchsetzen. Dabei ist es ihm gelungen einen 1:3-Rückstand noch in ein 4:3 umzudrehen, wobei er Breaks von 133 und 116 Punkten spielte.

Mark Williams erster PTC-Sieger

Bei der Player’s Tour Championship gibt es den ersten Sieger: Mark Williams schlug im Finale Stephen Maguire mit 4:0 und konnte sich so die ersten Punkte der Saison sichern. Auf seinem Weg ins Finale schlug er Jamie Cope (4:3 im Halbfinale) und Barry Pinches (4:3 im Viertelfinale).

Ronnie O’Sullivan schaffte es beim ersten Saisonauftritt unter die Top-8. Patrick Einsle verlor bereits beim ersten Aufeinandertreffen der Saison glatt mit 0:4 gegen Paul Davison. Igor Figueido konnte sich mit Siegen über Lee Farebrother (4:1) und Jimmie Michie (4:3) für die Runde der letzten 32 qualifizieren, wo er mit 2:4 an Matthew Stevens scheiterte.

Für ein besonderes Highlight sorgte Kurt Maflin, der seine Leistung im Eröffnungsmatch gegen Michal Zielinski nach 3 siegreichen Frames durch ein Maximum-Break krönte. Es war Maflins erstes Maximum als Profi, das 71. bisher insgesamt.

Alle Ergebnisse finden Sie hier.

Higgins’ Fall vor unabhängigem Tribunal

Die Affäre um John Higgins wird nun von einem unabhängigen Tribunal untersucht, wie die WPBSA mitteilte. „Sport Resolutions UK“ befasst sich unabhängig mit solchen Fällen in verschiedenen Sportarten und wird in der WPBSA-Satzung ausdrücklich als mögliche Instanz erwähnt. Die WPBSA hält die Untersuchungen ihrer Disziplinarkommission damit für abgeschlossen. Etwa einen Monat soll es dauern, bis die Ergebnisse feststehen, das wäre immer noch rechtzeitig für das Shanghai Masters, welches als erstes großes Ranglistenturnier eine wichtige Bedeutung hätte.

Bis dahin ist Higgins allerdings weiter gesperrt, auch die Premier League Snooker hat ihn nicht als Spieler auserkoren. Er verpasst zudem die ersten Events der neuen Players Tour Championship.

Mehr Infos zum Thema bei Rolf Kalb.

Nachbericht: Ronnie & friends in München

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Ich hatte das Vergnügen, am 6. Juni im Münchener Zircus Krone die Exhibition “Ronnie & friends” sehen zu können — eine mit Ronnie O’Sullivan, Steve Davis, dem frischgebackenen Weltmeister (und Jungvater) Neil Robertson und Judd Trump spielerisch vom Feinsten besetzte Exhibition, ergänzt durch Michaela Tabb und Bernie Mickeleit als Schiedsrichter und Rolf Kalb als MC des Abends.

Das sportliche Programm eröffneten zwei Showmatches über jeweils sieben Frames zwischen Robertson und Trump sowie Davis und O’Sullivan (beide mit standing ovations empfangen), beide — wie im übrigen der gesamte Abend — in entspannter Stimmung mit Humor und kleinen Showeinlagen ausgetragen. Für ungeplante Erheiterung sorgte unter anderem ein Foul and miss von Trump, das den Tisch in ziemliche Unordnung versetzte und Neil Robertson angesichts fehlender TV-Unterstützung ein resolutes „Don’t you dare!“ von Michaela Tabb einbrachte.

Es folgte ein Mini-Turnier in drei Disziplinen Speed-Snooker, bei dem neben Robertson, Trump und O’Sullivan auch der bayrische U16-Meister Gerald Götz sein Können unter Beweis stellen durfte. Sportliche Höchstleistungen musste hier auch der deutsche Referee Mickeleit beim Anreichen des Hilfsqueues und Aufsetzen der Farben vollbringen.

Als “Schmankerl” und — für mich zumindest — Highlight des Abends kam schließlich Steve Davis nochmal auf die Bühne, um eine äußerst unterhaltsame und gewohnt komisch moderierte Trickshot-Show zu zeigen. Das Tosen des Publikums im (leider nicht ganz ausverkauften) Krone-Bau konnte dabei nahezu mit dem über München tobenden Gewitter mithalten.

Alles in allem ein sehr gelungener Abend, der fünfeinhalb Stunden Snooker-Unterhaltung zu bieten hatte, auch in den “kleinen Details am Rande” (Pausen, Getränkepreise) so organisiert war, wie man es sich wünscht, und angesichts dessen man sich um das ebenfalls von Snookerstars organisierte German Masters im Februar 2011 in Berlin keine Sorgen machen muss.

Main Tour 2010/11 mit deutscher Beteiligung

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Wie Rolf Kalb vermeldet wird der 23-jährige Deutsche Patrick Einsle für die Main Tour 2010/11 eine zweite Chance in Form einer Wildcard erhalten. Angesichts dieser frühen Benachrichtigung und der Tatsache, dass sich bereits tatkräftige und finanzielle Unterstützung gefunden hat, verspricht sich Einsle diesmal bessere Chancen auf der Tour als 2006, als er durch die Erkrankung Paul Hunters “nachrückte”.

Es steht zudem im Raum, dass auch der Deutsch-Brasilianer Igor Figueiredo (Vize-Weltmeister der Amateure 2009) eine Wildcard erhalten soll — das ist allerdings noch nicht offiziell bestätigt.

Robertson stellt die Snooker-Welt auf den Kopf

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Neil Robertson ist der neue Weltmeister (Bild: World Snooker)

In einem langen und knappen Finale bezwang der Australier Neil Robertson den Schotten Graeme Dott mit 18:13 und erbte so den Titel von John Higgins.

Dott war in der ersten Session mit 5:3 in Führung gegangen und hatte u.a. ein 80er-Break gezeigt, doch Robertson drehte schon in der zweiten von vier Sessions das Ergebnis: Mit 61 und 90 Punkten in Folge glich er aus und fing dann Dott noch nach einer 72er-Serie ab, dazu war eine Respotted Black nötig. Auch zwei weitere Frames gewann er und ging so mit 3 Frames in Führung. Dott fing sich und kam zwei Frames heran, bevor Robertson mit einem 70er-Break die Führung zum Ende der Session auf genau zwei Frames ausbaute.

In der dritten Session zog sich das Spiel so hin, dass nur 6 von 8 Frames gespielt werden konnten. Dott kam gut in die Session, mit einer 79er-Serie holte er sich den ersten Frame, musste aber den zweiten abgeben. Auch Frame drei sicherte sich Robertson (82er-Break), bevor sich die Spieler zwei Frames teilten. Den Sessionausgleich schaffte Graeme Dott dann mit einem 112er-Century – es sollte das höchste Break im Finale bleiben.

Mit 12:10 gingen die beiden Kontrahenten in die letzte Session, in der wieder Graeme Dott den besseren Start hatte. Den ersten Frame gewann der Schotte, den nächsten holte sich Robertson, auch die nächsten vier Frames teilten sich die beiden. Mit 15:13 ging es weiter, noch war alles drin. Beide Spieler beharkten sich bis aufs Äußerste, einige Frames überschritten die 45-Minutengrenze deutlich.

Mit einem 23:74 sicherte sich Robertson die 16:13-Führung, jetzt war er nur noch zwei Frames vom Sieg weg. Dott versuchte dagegen zu halten, wirkte aber jetzt – weit nach Mitternacht mitteleuropäischer Zeit – angeschlagen und müde, doch auch der Australier kämpfte mit der Anstrengung. Frame 30 gewann Robertson mit 58:10 und auch der 31. und damit letzte Frame ging an ihn.

Snooker hat einen neuen Weltmeister, einen, der mit 16 Jahren sich dafür entschieden hat auf der anderen Seite der Welt zu wohnen und dort sein Glück zu versuchen, der immer gekämpft und trainiert hat und in den letzten Jahren zum Top-Spieler avanciert ist. Neil Robertson hat es verdient.

Doch auch Graeme Dott kann glücklich sein. Er ist zurück in den Top-16, konnte das ganze Turnier mit den anderen Profis mithalten, spielte nach vorne und zeigte, dass seine Depressionen der Vergangenheit angehören.

Beiden Spielern ist zu ihrer Leistung zu gratulieren.

Higgins in Schmiergeldskandal verwickelt

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John Higgins hat – einem Bericht der britischen »News of the World« nach – eingewilligt gegen Schmiergeld Frames bei der World Series of Snooker zu verlieren. Die Reporter hatten Higgins und seinen Manager Pat Mooney nach Kiev eingeladen, nachdem er gegen Steve Davis verloren hatte, und gaben sich als Interessenten für eine Schmiergeldzahlung aus.

Laut der »News of the World« habe der Weltmeister…

  • zugestimmt in vier Matches Frames absichtlich zu verlieren, damit illegale Wettsyndikate Vorteile daraus ziehen können.
  • sich Gedanken darüber gemacht wie man die Zahlung am besten verstecken könnte – und sich letztlich für 300.000€ als Sponsoring getarnt entschieden.
  • und damit geprahlt, dass es »einfach« wäre den Fans glauben zu machen, dass sie echte Snookerspiele sehen.

Pat Mooney ist auch im Vorstand von World Snooker, wodurch die gesamte Affäre noch zugespitzt wird. Barry Hearn versprach im Interview direkte und unmittelbare Aufklärung.

Auch, wenn die Vorwürfe noch nicht abschließend geklärt sind, so sprechen die bisherigen Indizien und Erkenntnisse gegen Higgins/Mooney. Traurig, dass dieser Skandal das WM-Finale überschattet, bei dem Neil Robertson und Graeme Dott eines der wichtigsten Spiele ihrer Karriere austragen.

Nachtrag 1: (2. Mai, 13:36 Uhr)

Pat Mooney beteuert, dass er und Higgins sich in Lebensgefahr gefühlt hätten. Auf dem Video ist nichts dergleichen zu sehen.

Higgins wurde von Barry Hearn vorübergehend von der Teilnahme an allen Turnieren ausgeschlossen, berichtet die BBC.

Nachtrag 2: (2.Mai, 19:00 Uhr)

Higgins hat inzwischen ein Statement veröffentlicht:

»Ich war nie in irgendeine Art von Betrug verwickelt. In meinen 18 Jahren Profi-Karriere habe ich nie absichtlich einen Stoß verfehlt, nie absichtlich einen Frame oder ein Match verloren.«

»In aller Ehrlichkeit, ich habe mich sehr darüber gewundert in welche Richtung das Gespräch in Kiev verlief. Als vorgeschlagen wurde, dass ich Frames gegen Geld verlieren sollte, war ich völlig verängstigt. Ich wollte nur aus dem Hotel raus und in ein Flugzeug nach hause.«

»Ich wusste nicht, ob ich es mit der russischen Mafia zu tun hatte oder mit wem. Zu diesem Zeitpunkt, dachte ich, dass ich am besten mitspielen und Russland [!sic] zügig verlassen sollte.«

»Die, die mich kennen sind meiner Liebe für das Snooker gewahr, und das ich nichts tun würde, was die Integrität des Sports, den ich liebe, in Frage stellt. Mein Gewissen ist 100% frei.«

Pat Mooney hat inzwischen Konsequenzen gezogen und sein Amt im World-Snooker-Vorstand niedergelegt.

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