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John Higgins ist auch 2009 Weltmeister

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Mit einem überlegenen 18:9 hat John Higgins sich seinen dritten WM-Titel gegen Shaun Murphy gesichert. Es ist Higgins dritter Titel nachdem er vor 11 Jahren 1998 seinen ersten und 2007 seinen zweiten gewonnen hatte.

Bereits in der zweiten Runde gegen Jamie Cope brauchte er starke Nerven, holte gegen Jamie Cope ein 10:12 noch auf. Auch im Viertelfinale konnte er sich erst im Decider mit 13:12 gegen Mark Selby durchsetzen, es war eines der besten Spiele im gesamten Tunrnier.

Im Halbfinale gegen Mark Allen setzte er sich dann deutlich ab, doch der Nord-Ire kam noch einmal heran und setzte Higgins unter Druck, einen Druck, den er aushielt und so ins Finale gegen Shaun Murphy einzog. Er nutzte nach einem 4:4-Unentschieden in der ersten Session die zweite um die Weichen auf seinen dritten WM-Titel zu stellen. Den ersten Frame dieser zweiten Session gewann Higgins, doch Murphy konterte. Es sollte der letzte Frame sein, den er am Sonntag gewann, denn die nächsten sechs Frames sicherte sich alle John Higgins und spielte dabei zwei Breaks von 128 Punkten.

Mit einem 11:5-Vorsprung kam Higgins in die erste Session am Montag und Shaun Murphy benötigte schon ein Aufbäumen um die Niederlage noch abwenden zu können. Doch den ersten Frame gewann John Higgins nachdem Murphy zweimal pech mit Gelb hatte. In Frame 18 schaffte er jedoch ein blitzsauberes 91er-Break, wodurch er wieder verkürzte.

In Frame 19 dann eine kuriose Situation, Murphy gleicht aus und es liegen nur noch Blau, Pink und Schwarz auf dem Tisch, nach längerem hin- und her bleibt Pink in der Tasche liegen. Higgins schafft es Blau aus einem sehr schwierigen Winkel lang zu lochen nur um sich dann mit Schwarz selbst auf Pink zu snookern. Für das Selbstvertrauen von Higgins spricht wie er dann ganz routiniert einen Vorbänder spielt um Pink nicht nur zu treffen sondern auch zu potten.

Auch in Frame 20 lässt ein Fehler Murphys Higgins an den Tisch, der sich die Chance nicht nehmen lässt. Die nächsten beiden Frames holt sich dann aber wieder Murphy, der dann aber in den restlichen Frames nichts entgegen zu setzen hat und damit auch diese Session mit 3:5 abgibt. Insgesamt steht es vor der letzten Session 16:8 für Higgins.

Und der erwischt auch den besseren Start in die Abendsession: Der Versuch eines Maximum-Breaks scheitert zwar bei 41 Punkten, doch nach einem erneuten Murphy-Fehler kann er den Frame für sich entscheiden. Mit einem 59er-Break zögert Murphy dann das unvermeidliche hinaus und gewinnt noch einen Frame bevor Higgins mit einem 73er-Break den Sieg sicher macht.

Damit zählt Higgins nun zu dem erlauchten Kreis der Spieler, die drei oder mehr Titel im Crucible gewonnen haben, Steven Hendry (7), Steve Davis (6) und Ronnie O’Sullivan. Higgins dazu: „In dieser Reihe zu stehen ist eine besonders große Ehre, auch wenn Steve und Stephen ja noch ein paar Titel mehr gewonnen haben.“

„Fünfzehneinhalb Tage lang war das eine tolle Weltmeisterschaft für mich.“, sagte ein Shaun Murphy, der nie an seine Leistungen aus dem Viertel- und Halbfinale anknüpfen konnte, nach dem Match. „Bis zum 5:5 war es ein offenes Match, aber dann war John in der zweiten Session überragend. Mit seinem taktischen Spiel und seinen Safeties brachte er mich immer wieder so in Schwierigkeiten, dass ich gar nicht wusste, was ich machen sollte.“

(Die Zitate haben die Kollegen von Eurosport für uns übersetzt :)

Higgins gegen Murphy – Der finale Vergleich

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Zwei Spieler, die in dieser Saison schon große Turniere gewonnen haben stehen sich gegenüber, der Ausgang des Finales scheint offen. Kann Shaun Murphy seinen zweiten, John Higgins seinen dritten Titel gewinnen? Der Snookerblog-Vergleich:

 John Higgins präsentiert bei der WM 2007 den Pokal dem PublikumJohn HigginsShaun Murphy bei einer AutogrammstundeShaun Murphy
Saisonverlauf Eine Erstrundenniederlage, zwei in der zweiten Runde, jeweils ein Halbfinale und Finale gewonnen. Zu Beginn vier Erstrundenniederlagen, dann der Sieg beim Grand Prix, danach zwei Niederlagen in Runde 3.
Alter 33 26
Profi seit 1992 1997
Ranglistenplatz (offiziell) 5 3
Ranglistenplatz (very provisional) 4 3
Ranglistenplatz (Einjahreswertung) 1 4
Gespielte Frames im Crucible 2009 95 89
Gewonnene Frames im Crucible 2009 53 (55,8%) 53 (59,6%)
Höchstes Break 147 (5×) 147
Größter Erfolg 2× Weltmeister (1998, 2007) Weltmeister (2005)
Erfolge in dieser Saison Sieg beim Grand Prix (9:7 gegen Ryan Day) Sieg bei der UK Championship (10:9 gegen Marco Fu)

Das Bild von John Higgins entstammt dem Wikimedia Commons Projekt und wurde dort gemeinfrei zu Verfügung gestellt. Das Bild von Shaun Murphy entstammt dem Wikimedia Commons Projekt und wurde unter der GNU Free Documentation License zu Verfügung gestellt.

Robertsons Aufholjagd wird nicht belohnt

Auch im zweiten Halbfinale gab es ein spannendes Comeback. Nach einem 4:4-Unentschieden nach der ersten Session zwischen Shaun Murphy und Neil Robertson konnte sich der Engländer eine knappe Führung von 9:7 herausarbeiten. In Session 3 schien Murphy dann übermächtig und nachdem er 5 Frames in Folge gewinnen konnte und 14:7 führte sah es beinahe so aus als ob er bereits in dieser Session den Sack zumachen könnte.

Doch Robertson schlug zurück und gewann zwei Frames in Folge und den dritten gar mit einem Century (101 Punkte). Mit einem 10:14 konnte Robertson noch zufrieden sein und knüpfte in Session 4 an seine Leistung an: Vier Frames legte er drauf und glich damit zum 14:14 aus. Murphy war in der Zeit praktisch nicht vorhanden, lies zu viele Fehler zu, Robertson steigerte sich und vermied Fehler.

Nach dem anschließenden Mid-Session-Interval zeigte sich dann aber der Ex-Weltmeister runderneuert und ging mit einem Century von 106 Punkten wieder in Führung und gewann das Match mit weiteren Breaks von 81 und 94 Punkten.

„Ich hatte nie wirklich angst, ich habe ja nicht falsch gemacht. Neil hat super Safeties gespielt. die Führung hat mir natürlich ein bisschen Luft gelassen.“, sagte Murphy nach dem Match „Ich habe viel gelernt in den letzten vier Jahren, ich habe hart gearbeitet.“, erläuterte Murphy auf Steve Davis’ Frage, ob er sich als komplettere Spieler sehe. „Ich mag diese längeren Matches, wie bei der UK Championship, aber es ist schwer sich für jede Session zu motivieren, wenn es zum Schluss kein Ergebnis gibt. Das was mir am meisten geholfen hat, war mir eine Session gegen Marco Fu zu sparen. Das hilft hier wirklich und ich fühle mich noch frisch. Außerdem habe ich einen Nachmittagsschlaf in meine Routine eingebaut – ich werde wohl schon alt.“, fügte Murphy mit einem lachen hinzu.

Zu seinem Finalgegner John Higgins sagte Murphy: „Das sind doch die Matches von denen du schon als Kind träumst, gegen einen Higgins oder einen Hendry anzutreten, die gut spielen und das hier im Crucible. Dafür arbeitet man doch. Ich hoffe nur, dass ich nicht die Erfahrung machen muss, wie es ist hier als zweiter die Arena zu verlassen.“

Higgins stoppt Allens Comeback

Wenn ein Spieler nach zwei Sessions in einem WM-Halbfinale bis 17 einen 13:3-Vorsprung hat, geht man eigentlich davon aus, dass er das Finale schon im dritten Durchgang sicher machen kann. Doch John Higgins erlebte in Session 3 einen kapitalen Leistungseinbruch. In knappen Frames sicherte sich Allen eine vierte Session indem er 6 von 8 gewann.

Wenn Higgins ins Spiel kam, dann richtig. Seine beiden gewonnenen Frames holte er sich mit 85- und 93er-Breaks. In der heutigen vierten Session führte Allen beim Stand von 9:15 seine Aufholjagd mit einem Century fort und legte noch zwei weitere Frames drauf. Higgins zeigte sich beeindruckt, machte in diesen drei Frames mehr einfache Fehler als sein Gegner, der teilweise kompromisslos offensiv spielte. Im vierten Frame des Abends fing sich Higgins jedoch kurzfristig und produzierte eine Folge von 116 Punkten um einen Frame an das Finale heran zu ziehen. Allen steckte aber nicht auf und nutzte eine weitere Unachtsamkeit von Higgins um auf 13:16 heran zu kommen.

Der nächste Frame war spannend, Higgins legte 60 Punkte vor, verschoss dann und lies Mark Allen wieder in die Bälle. Der lochte 44 Punkte in Folge, verschoss dann Blau um im Endspiel auf Gelb zu stellen. Diese Einladung zum Frame und Matchgewinn ließ sich Higgins nicht entgehen.

„Ich bin total erleichtert. Ich dachte schon ich hätte es endgültig vermasselt“, sagte Higgins nach dem Match. „Aber die ganze Anerkennung gebührt Mark. Er ist toll für das Spiel – er ist wie ein Straßenkämpfer. Und er hat das Publikum im Rücken. Er wird zurück kommen und die WM irgendwann gewinnen, das habe ich ihm auch nach dem Spiel gesagt.“

Ein resignierter Mark Allen sagte: „Das war ein seltsames Match, ich habe immer hinten gelegen… Letztendlich habe ich mir nach den ersten zwei Sessions eine zu schwere Aufgabe gestellt.“

Vier vor dem Finale

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Vier Spieler, vier Sessions pro Partie. Ein Tisch, zwei Finalplätze. Eine qualitativ auf höchstem Niveau ausgetragene WM nähert sich dem Showdown — man muss jeden bemitleiden, der abgeschaltet hat, als der Titelverteidiger ausschied, und damit stellenweise Snooker der Extraklasse versäumte.

Maximal 33 Frames trennen die vier Bewerber vom Finale, 17 davon müssen sie für sich entscheiden, um Sonntag und Montag um die begehrteste Trophäe im Snooker zu kämpfen. Werfen wir einen Blick auf die Anwärter.

Shaun Murphy

Saisonverlauf

Murphy ist sowohl im offiziellen als auch im Provisional Ranking die Nummer 3. Nach einem erschreckend schwachen Saisonstart konnte er relativ überraschend die UK Championship gewinnen und scheiterte danach zweimal im Viertelfinale.

Turnierverlauf

Nach einem zerfahrenen Einstieg gegen Andrew Higginson (10-8) machte Murphy mit Marco Fu kurzen Prozeß (13-3). Gegen Stephen Hendry brauchte es Beharrlichkeit, unterstützt durch das Maximum, welches Hendry Konzentration gekostet haben dürfte.

Prognose

Murphy wurde 2005 völlig überraschend als ungesetzter Spieler Weltmeister. Diesen Titel will er unbedingt bestätigen — und die Chancen stehen in diesem Jahr nicht schlecht, wenn er weiterhin den Nebenkriegsschauplatz Privatleben komplett ausblenden kann.

John Higgins

Saisonverlauf

Der Schotte (offiziell und im Provisional Nr. 5) sammelte in der laufenden Saison mit Abstand die meisten Ranglistenpunkte, und das obwohl er die Bahrain Championship auslassen musste. Er gewann den Grand Prix und stand bei den China Open im Finale.

Turnierverlauf

Einem deutlichen Erstrundensieg gegen Michael Holt (10-5) folgten zwei Matches über die volle Distanz (13-12) gegen Jamie Cope und Mark Selby. In beiden Partien sah Higgins lange nicht wie der Sieger aus, konnte jedoch schlußendlich die berühmte „Schippe drauf legen“ und siegte. Auch ihm könnten gegen Cope die Störungen durch Vorfälle im Publikum geholfen haben.

Prognose

Higgins ist der erfahrenste Halbfinalist, bereits zwei Mal konnte er den WM-Titel holen (1998 und 2007). Das macht ihn zum Favoriten, bedeutet aber auch, dass die Erwartungen an ihn hoch sind. Zudem wird entscheidend sein, wie gut er sich von seinen zwei Marathonmatches erholen konnte.

Neil Robertson

Saisonverlauf

Der Australier (offiziell und im Provisional Nr. 10) startete ebenfalls schwach, bekam dann aber durch seinen Sieg in Bahrain Aufwind und sammelte fleißig Ranglistenpunkte. Im Halbfinale stand er in diesem Jahr bereits bei den Welsh Open.

Turnierverlauf

Gegen Veteran Steve Davis gelang Robertson in Runde 1 der deutlichste Sieg insgesamt bei dieser WM (10-2). Auch gegen Ali Carter und Stephen Maguire fielen die Ergebnisse (jeweils 13-8) relativ deutlich aus.

Prognose

Robertson ist in blendender Form, hat zu alter (Offensiv-)Stärke zurück gefunden und lässt seinen Emotionen am Tisch im richtigen Moment freien Lauf. Allerdings war es für ihn im Turnier noch nie wirklich eng — fraglich, wie er eine solche Situation psychisch lösen würde. Allerdings dürfte er angesichts seiner formidablen WM vor Selbstvertrauen nur so strotzen.

Mark Allen

Saisonverlauf

Auf und ab. Allen (offiziell Nr. 16, Provisional Nr. 14) holte vier Mal nur „seeded loser points“, ist daher der einzige WM-Halbfinalist, der in dieser Saison noch keine 20.000 Ranglistenpunkte sammeln konnte. Allerdings kam er bei den verbleibenden Turnieren stets mindestens ins Viertelfinale.

Turnierverlauf

Einem 10-6 zum Auftakt gegen Martin Gould ließ der Nordire zwei Siege mit 13-11 gegen Titelverteidiger Ronnie O’Sullivan und Ryan Day folgen, überzeugte dabei mit offensivem, schnellen Snooker und überdeutlichem Selbstvertrauen.

Prognose

Auch Allen strotz nur so vor Selbstbewußtsein, scheint zudem sein berüchtigtes Temperament viel besser im Griff zu haben als zuvor. Andererseits ist er klar der Unerfahrenste im Bunde — die WM wäre sein erster Sieg bei einem Ranglistenturnier. Eine Frage der Nerven?

Versuch eines Fazits

Vier Sessions, drei Tage, zwei Entscheidungen. Zweimal Form gegen Erfahrung, zweimal ein Ex-Weltmeister gegen einen Spieler, der zum ersten Mal im Finale stünde.

Das Können haben alle vier, Allen und Robertson werden zudem angetrieben von Form und Euphorie — aber wird das reichen? Wie kommen die beiden „Frischlinge“ damit klar, dass nur noch ein Tisch im Crucible Theatre steht? Können die „alten Hasen“ ihnen den Wind aus den Segeln nehmen? Normalerweise kann Erfahrung im Crucible viel retten. Fest steht nur, dass uns 2 Halbfinal-Partien auf höchstem Niveau zwischen (hoffentlich) ebenbürtigen Gegnern bevor stehen …

2 Weltmeister gegen 2 Neulinge im WM-Halbfinale

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Spannend, dramatisch und hochklassig – das zeichnete auch die Viertelfinals bei der WM 2008 aus.

Mark Allen – Ryan Day

Fast über die volle Distanz ging das Achtelfinale zwischen Mark Allen und Ryan Day. In der zweiten Session konnte Allen sich nach einem 4:4 zu Beginn einen knappen 9:7-Vorsprung sichern. Ryan Day blieb aber direkt dran und verkürzte mit einem 106er-Century auf 8:9, doch Allen konterte seinerseits mit einem Century mit 108 Punkten und stellte den alten Abstand wieder her. Die folgenden Frames wurden bis zum Spielstand von 12:11 für Mark Allen abwechselnd gewonnen, und der Nordire setzte sich durch und spielte noch einmal ein 103er-Break.

„Ich bin sehr froh, dass ich dieses Match gewonnen habe, weil ich (nach dem Sieg gegen O’Sullivan) wie immer die Zeitungen gelesen habe und viele Leute haben mich schnell als One-Hit-Wonder abgestempelt.“, sagte Allen und fügte hinzu: „Es lastete viel Druck auf mir, aber ich habe es genossen – weil ich es mag es Leuten zu beweisen, dass sie unrecht haben.“

John Higgins – Mark Selby

Selby hatte in der ersten Session gleich zu Beginn drei Centuries (118, 124, 117) gespielt und hätte weiter in Führung bleiben müssen, doch Higgins gewann anschließend vier Frames in Folge, so dass Selby mit einem Unentschieden zum Ende der Session noch gut bedient war. Genau das umgekehrte Bild zeigte sich in Session 2, was auf ein 8:8-Unentschieden hinauslief.

In der finalen dritten Session konnte dann Mark Selby die ersten beiden Frames gewinnen, doch Higgins glich umgehend wieder aus. Nach dem Mid-Session-Interval konnte Selby einen spannenden 38-Minuten-Frame gewinnen, doch Higgins glich mit einem 54er-Break aus. Aus einem Best-of-25 wurde ein Best-of-3.

Selby konnte dann wieder einen Frame gewinnen, doch Higgins glich aus und erzwang somit den Decider, der nervös und mit zwei Re-Racks begann und letztlich mit einem 75er-Break durch Higgins sein Ende nahm, der nun auf Mark Allen trifft.

„Ich weiß nicht wie ich dieses Match gewinnen konnte, ich habe nur drei oder vier Bälle insgesamt im Match gesehen, die er verschoss. Er ist so ein großartiger Spieler. Das war vielleicht mein bester Sieg, sosehr schätze ich Mark und so sehr schätze ich seine Leistung.“, sagte Higgins nach dem Spiel sichtlich erleichtert. „Wir haben bei den zwei Re-Racks zusammen gesessen und auf einmal hat er gesagt: »Können wir nicht einfach sagen es ist ein unentschieden, das Match hat keinen Verlierer verdient?« und ich antwortete »Da hast du verdammt recht«.“

Stephen Hendry – Shaun Murphy

Hendrys Maximum in Frame 7, sein erstes nach 8 Jahren und sein 9. insgesamt war sicher eines der Highlights der WM 2009, egal was da noch kommt. Den Großmeister des Snookers bei solch einem tollen Break zuschauen zu können ist einer der Momente, die Ronnie O’Sullivan vergessen machen lässt. Doch trotz dieses Breaks konnte Hendry sich nicht entscheidend absetzen: Nach einem 3:5-Rückstand hatte Murphy die zweite Session dazu genutzt sich einen 9:7-Vorsprung zu erarbeiten.

Gleich im ersten Frame der dritten Session baute Murphy seinen Vorsprung aus, nachdem Hendry eine einfache Pinke verschoss, doch Hendry blieb dran. Dann wieder Murphy, 73 Punkte und einen Frame für den Weltmeister 2005. Frame 20 sah eine Aufholjagd von Hendry, der 39 Punkte zurück lag und dennoch den Frame mit einem Punkt Vorsprung gewinnen konnte.

Mit einem 80er-Break holte Hendry sich auch den Frame noch der Pause und lag plötzlich nur einen Frame zurück, doch Murphy beeindruckte das nicht, ein 80er-Break war die Folge, ein Frame fehlte ihm noch. Noch einmal ging ein Frame an Hendry, doch Murphy schlug mit einem 110er-Century zurück.

„Nach dem Maximum war meine Konzentration nirgends“, so Hendry. Sein Gegner zweifelte nicht daran, das das Maximum in seine Karten gespielt haben könnte: „Der Druck wurde da ein bisschen von mir genommen, alle Augen waren auf Stephen gerichtet.“

Neil Robertson – Stephen Maguire

Mit einem Vorsprung beim Stand von 8:6 kam Neil Robertson zur dritten Session, die zweite war wegen eines langen Frames vor den eigentlich zu spielenden 8 Frames abgebrochen worden um den Spielern, die zwei Sessions hintereinander spielten, eine Pause zu gönnen.

Den besseren Start in diese letzte Session hatte dann auch der Australier, der sich gleich drei Frames sicherte und damit mit 11:6 in Führung ging. Mit einem 78er-Break konnte Maguire sich zumindest eine Minimalhoffnung offen halten, doch nach dem Interval spielte Robertson ein 124er-Break, wodurch er nur noch einen Frame benötigte. Maguires erneuter Framegewinn reichte nicht um Robertson zu stoppen, der sich einen knappen Frame 21 holte und damit ins Halbfinale einzog.

Robertson: „Heute Abend war toll. Mein langes Spiel war absolut fantastisch und es muss ihn zermürbt haben, das ist ein großartiger Moment für mich.“

Mindestens noch 5 Jahre Crucible

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Wie die BBC berichtet wird wohl noch heute offiziell verkündet, dass die WM bis mindestens 2014 im ehrwürdigen Crucible Theatre zu Sheffield ausgetragen werden wird.

Überlegungen, die Weltmeisterschaft künftig in China — dem Reich der Mitte und der Sponsoren — auszutragen, würden aufgrund der Zeitverschiebung laut BBC-Snooker-Reporter Phil Studd den wertvollen TV-Vertrag mit der BBC in Frage stellen.

Die WM wird seit 1977 in der besonderen Atmosphäre des Crucible ausgetragen.

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