Die Qualifikation zur Weltmeisterschaft 2009 wird in einem leicht unübersichtlichen 3-Stufen-Verfahren ausgetragen. Zwei dieser drei Stufen sind bereits gespielt, die dritte und zum Einzug in die Hauptrunde entscheidende beginnt nach einer kurzen Champions League-Unterbrechung am Sonntag.
In Stufe 1 erhalten Spieler, die aktuell nicht auf der Main Tour spielen, die Chance, sich sozusagen für die Qualifikation zu qualifizieren – gewiss ein schweres Unterfangen, doch Ex-Profi Tony Knowles gelang dieses Kunststück mit einem 10-9 über Main Tour-Profi Stefan Mazrocis. Neil Selman hingegen hatte durch die erneute Absage von Profi Declan Hughes gar ein „Freilos“ zum Einzug in Stufe 2.
Stufe 2 entspricht dann quasi den drei ersten Runden der „normalen“ Qualifikation zur WM. Die Amateure aus Stufe 1 mussten hier erwartungsgemäß bereits in der 1. Runde von Stufe 2 ihren Queuekoffer packen. Auch die „Altmeister“ Jimmy White und John Parrott schieden bereits in Stufe 2 aus — White unterlag Andy Hicks mit 8-10, Parrott ging gegen Matthew Couch gar mit 3-10 baden. Deutliche Siege hingegen für die aufstrebenden Profis Judd Trump (gegen Joe Delaney) und Ricky Walden (gegen Rod Lawler): Beide siegten überdeutlich mit 10-1 (einen Whitewash gab es in der WM-Qualifikation bislang nicht). Bemerkenswert auch die bislang bestenfalls unauffälligen Couch, Lee Spick, Daniel Wells und Jamie Jones, die alle Runden von Stufe 2 spielen mussten und gewannen. Besonders auffallend dabei Jungprofi Wells, erster Empfänger der Paul Hunter Scholarship, der dreimal mit 10-9 gewann.
Der Turnierbaum hat einige interessante Paarungen für die finale Hürde ins Crucible ergeben, leider wird auch von diesen in TV und/oder Stream nichts zu sehen sein. Es wäre wirklich an der Zeit, dass sich die WSA zumindest für große Turniere wie die WM hier etwas überlegt, was über (stellenweise defektes) Livescoring hinaus geht. Partien wie Trump gegen Stephen Lee, Walden gegen Anthony Hamilton, Ken Doherty gegen Gerard Green oder Dave Harold gegen Liang Wenbo mögen technisch gesehen (noch) Qualifikationsmatches sein — interessant und spannend genug für eine Übertragung wären sie jedoch allemal.
Kommentare (Abonnieren)
Matthew Stevens kassierte heute eine 4:10 Klatsche. Hätte ich nicht gedacht. Auf die lange Distanz ist er doch besonders stark. Schade.
Stevens hat sich hinterher über den Tisch beschwert — sonst nicht seine Art, aber da zudem Michael Judge sich ähnlich äußerte, dürfte etwas dran sein.
Nichtsdestotrotz erstaunlich, auch der überdeutliche Sieg von Higginson.
Wie ein Fussballtrainer, der sich über den Rasen aufregt und dabei übersieht, dass die andere Mannschaft auch da spielen musste. Fällt ihm nix besseres ein ?
Scheinbar nicht. Nun ist es anscheinend so, dass jemand, der eher nicht das Niveau der Endrunden-Tische gewöhnt ist (wie Gould) scheinbar eher weniger Probleme mit „schlechtem“ Material hat.
Letzten Endes hast Du aber meines Erachtens Recht — lahme Ausrede.