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Snookerblog

Grand Prix der Außenseiter

9 Kommentare

Der Grand Prix 2008 in Glasgow entwickelt sich mehr und mehr zu einer Veranstaltung der Außenseiter. Am Austragungsort kann es allerdings nicht liegen – bereits in der Qualifikation mussten zahlreiche namhafte Spieler die Segel streichen, unter ihnen Ken Doherty, Mark Williams, Matthew Stevens und Stephen Lee (um nur einige zu nennen).

Das „Favoritensterben“ in der Runde der letzten 32 wird natürlich durch das Losprinzip unterstützt, dennoch gab es überraschende und überraschend deutliche Niederlagen, darunter allein drei Whitewashes (die allerdings alle, wenn auch nicht unbedingt in dieser Deutlichkeit, wenig überraschend waren).

Die großen Verlierer sind Stephen Maguire, der gegen Jamie Cope nie zu seinem Spiel fand und mit 1-5 vor seinem Heimpublikum unterging, und Shaun Murphy, der Adrian Gunnell mit 3-5 unterlag. Murphy fand gegen einen zäh und an der Grenze zur Unfairness agierenden Gunnell erst beim Stande von 1-4 ins Spiel. Er kämpfte sich auf 3-4 heran und gab im letztendlich finalen Frame auch bei aussichtslosem Stand nicht auf, musste sich schließlich aber doch geschlagen geben.

Maguire und Murphy verlieren nun wichtigen Boden auf Ronnie O’Sullivan, der gegen Liang Wenbo ebenfalls zu kämpfen hatte – allerdings eher mit der eigenen Form als mit seinem Gegner.

Maguires „Glück“ in Sachen Provisional Ranking: Durch das Losprinzip treffen im Achtelfinale nun seine beiden Verfolger, Mark Selby und Ryan Day, aufeinander, und selbst wenn einer der beiden das Turnier gewinnen sollte, bliebe Maguire im Provisonal auf Platz 2.

Murphy hingegen – nach drei Erstrundenniederlagen in der aktuellen Saison bereits im tagesaktuellen Provisional vor dem Achtelfinale „nur noch“ auf Platz 5 – könnte tief fallen. Ali Carter, Joe Perry, Marco Fu und John Higgins haben zumindest rechnerisch die Chance, „Mr. Konstanz 2007/08“ zu überflügeln. Offen bleibt die Frage, warum Murphy in dieser Saison noch nicht über die Minimalpunktzahl hinaus punkten konnte …

Kommentare (Abonnieren)

Xristjan 15. Okt.., 11.47 Uhr

Na ja, so viele Überraschungen gab es bei diesem Turnier nicht unbedingt…im Vergleich zu anderen Turnieren.

Philipp 15. Okt.., 12.19 Uhr

ich hab das match nicht gesehen, warum war gunnell an der grenze zur unfairness?

Toni 15. Okt.., 12.32 Uhr

Weil Gunnel sich immer sehr viel Zeit nahm, bevor er gestoßen hat. Aber da es keine Zeitbegrenzung gibt, finde ich es nicht unfair. Wenn er etwas mehr zeit braucht, und ihm das hilft, finde ich es korrekt.

Xristjan 15. Okt.., 13.13 Uhr

Das langsame Spielen ist überhaupt nicht unfair. Im Gegenteil, am Ende schien sich Gunnell eher selbst damit zu schaden.

Matthias Mees 15. Okt.., 13.36 Uhr

Es ist in dem Moment unfair, in dem es nicht der Stoßvorbereitung sondern der Irritation des Gegners dient. Natürlich ist ihm das nicht nachzuweisen.

RonnieRulez 15. Okt.., 15.08 Uhr

Murphy ist einer der unfairsten auf der ganzen Tour, frag mal bei Stephen Maguire nach.
Aber letzten Endes wird die Shot-Clock kommen. Nur wenn in die Attraktivität des Spiels investiert wird, kehren Sponsoren zurück, Quoten und Preisgelder steigen. Macht auch mehr Sinn, als noch mehr Turniere irgendwo in der Wüste oder im Dschungel.

Philipp 16. Okt.., 10.07 Uhr

über murphy brauchen wir wirklich nicht reden! na gut er hat aber auch nicht den ausschlag gegeben. vgl. snookerblog von rolf kalb. es ist natürlich schwierig zu sagen was zu langsam ist, ich hab das spiel auch nicht gesehen, deswegen möcht dahingehend wertfrei bleiben.
aber gut: es kann ihm nicht sonders geschadet haben, wie das ergebnis zeigt!

Ich sehe den neuen modus mit zwei verschiedenen gesichter: einerseits spielen leute gegeneinander, die lange nicht mehr gegeneinander gespielt haben, denn sonst kommt es anhand der setzliste sehr oft dazu, dass die gleichen ein turnier nach dem andern immer gegeneinander spieln: joe perry – ronnie o’sullivan zum beispiel. andererseits beschwört man so künstlich mögliche finalbegegnungen vorwegzunehmen. vielleicht sollte man zumindest für das achtelfinale noch qualifikant und gesetzte in zwei töpfe geben und so ziehen, wobei das ja auch in gewisser sicht unfair wäre. würde mich freuen wenn sich auch jemand drüber gedanken macht!

Xristjan 17. Okt.., 13.02 Uhr

3 Kracher gestern und am Ende ein Dominator Ronnie, ein zusammenbrechender Peter Ebdon und ein frustrierter Mark Selby. Selby wirkt momentan sowieso sehr ernst und angespannt. Man spürt, dass er mehr will…
Schade, dass Wunderknabe Trump jetzt ausgerechnet auf Ronnie trifft. Hätte mir einen „leichten“ Gegner für ihn gewünscht. Ronnie wird wieder ins Finale einziehen, er ist momentan fast gar nicht zu schlagen. Wenn er so weitermacht wird die MT bald langweilig ;)

Matthias Mees 17. Okt.., 18.42 Uhr

Soviel zur „bald langweiligen MT“ :-) Allerdings hat ROS sich einmal mehr eher selbst geschlagen …

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