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Snookerblog

Robertsons deutlicher Sieg

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Neil Robertson hat im Finale des Grand Prix Ding Junhui mit 9:4 geschlagen. Dabei sah es lange nach einem knappen Ergebnis aus. In der aus 7 Frames bestehenden ersten Session ging der Australier mit einer Total Clarence von 124 Punkten in Führung und baute sie im zweiten Frame aus. Doch Ding glich bis zum Mid-Session-Interval aus und ging danach mit einem 112er-Break in Führung.

Robertson hielt dagegen und schaffte mit seinem 100. Century (108 Punkte) den 3:3 Ausgleich, bevor er mit 4:3 wieder in Führung ging.

In der Abendsession konnte Ding den ersten Frame gewinnen, nach 48 Punkten machte er zwar einen Fehler, den Robertson aber nicht ausnutzen konnte. Ding spielte ein weiteres Break von 47 Punkten in diesem Frame.

Der Knackpunkt dann in Frame 9. Ding Junhui benötigte Snooker und zwang den Australier auch in einen Fehler. Danach folgte eine lange Safetyschlacht, der gesamte Frame dauerte über 57 Minuten, die Robertson für sich entscheiden konnte.

„Wir haben da unheimlich lange um Braun gekämpft… Da müssen alle eingeschlafen sein…“ Neil Robertson

Danach verlief das Spiel nur noch in eine Richtung, Robertson gewann ziemlich ungefährdet 4 Frames in Folge, schloss mit einem 89er-Break seinen Sieg ab.

Neil Robertson ist mit seinen vier Titeln der erfolgreichste Spieler, der nicht aus Großbritannien oder Nord-Irland stammt. Es ist sein zweiter Sieg beim Grand Prix, den er 2006 bereits gewann.

Vor dem Finale des Grand Prix 2009

Ein sportlich eher mittelprächtiger Grand Prix 2009 geht heute mit dem Finale zwischen Neil Robertson und Ding Junhui zu Ende. Viele Begegnungen in Glasgows Kelvin Hall verliefen leider ähnlich launisch wie die Auslosung der Begegnungen.

Robertson setze sich in einem wahren Krimi, einem der vermutlich besten Snooker-Macthes der letzen Jahre sowie dem definitiv besten des diesjährigen Grand Prix, gegen John Higgins in einem dramatischen Decider mit 6-5 durch. Ding ließ seinem Gegener Mark Williams zunächst den Vortritt, der im ersten Frame mit einer 142 das (bisher) höchste Turnierbreak spielen konnte. Die folgenden sechs Frames gingen jedoch an den jungen Chinesen, der den zweifachen Weltmeister somit mit 6-1 bezwang.

„Ich habe Müll gespielt. Punkt.“ Mark Williams zum Halbfinale gegen Ding Junhui

Robertson und Ding spielen nun heute um ihren jeweils vierten Titel auf der Main Tour und somit darum, James Wattana — ebenfalls dreifacher Finalsieger auf der Tour — als erfolgreichsten nicht-europäischen Spieler abzulösen. Ein leicht verwässerter „Titel“, bedenkt man, dass sowohl Robertson als auch Ding ihren Lebensmittelpunkt während der Saison in England haben.

Robertson konnte nicht nur durch seinen Halbfinalsieg ein Davonziehen von John Higgins im Provisional Ranking verhindern, er schob sich selbst — allerdings unterstützt durch das frühe Ausscheiden fast aller Spieler, welche zuvor vor ihm platziert waren — auf Platz 3 der inoffiziellen Rangliste und könnte mit einem zweiten Sieg beim Grand Prix seinen Vorsprung auf die Verfolger ausbauen.

Ding dürfte vor allem daran interessiert sein, seinen ersten Ranking-Titel seit Anfang 2006 (Northern Ireland Trophy) zu holen und damit zu beweisen, dass er gelernt hat, mit dem enormen Druck, der vor allem in seiner Heimat China auf ihm lastet, umzugehen. Er steht im tagesaktuellen Provisional bereits wieder in den Top 10 und könnte mit einem Sieg Platz 8 von Marco Fu übernehmen.

Grand Prix 2009: Interessante Begegnungen

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Als kleiner „Appetithappen“ zum Samstag startenden Grand Prix hier die — meiner völlig subjektiven Meinung nach — interessantesten vier Begegnungen der ersten Runde, welche das Losprinzip ermittelt hat.

Mark Selby – Ken Doherty (3.10., 20 Uhr)

Selby hat sich nach seiner überraschenden WM-Finalteilnahme 2007 sukzessive zu einem kompletten Spieler entwickelt. Doch seit den Welsh Open 2008, seinem ersten Sieg bei einem Ranglistenturnier, ist es etwas stiller um ihn geworden. Doherty hingegen will sich seinem tiefen Sturz in der Weltrangliste entgegenstemmen. Einem guten Auftritt in Shanghai ließ er eine souveräne Qualifikation zum Grand Prix folgen.

Ding Junhui – Matthew Stevens (4.10., 13:30 Uhr)

Ding ist nach wie vor schwer einzuschätzen — im Grunde scheint er seine Krise überwunden zu haben, aber auch ihm fehlt es an zählbaren Erfolgen. Die nationale „Konkurrenz“ (namentlich Liang Wenbo) ist ihm auf den Fersen — wirkt das befreiend oder hemmt es ihn? Stevens hingegen ist ebenfalls mit klarem Aufwärtstrend unterwegs zurück in Richtung Top 16 (Provisional) und könnte gegen Ding bei entsprechender Form seine Chancen wittern.

Ryan Day – Jamie Cope (4.10., 20 Uhr)

Days erster Sieg bei einem Ranglistenevent ist überfällig, und genau das wird vermutlich in seinem Kopf herumspuken. Verkrampft er am Druck oder schlägt in Glasgow endlich seine Stunde? Gegner Cope ist immer gefährlich, im Provisional bereits in den Top 16 und sehr ehrgeizig.

(Am gleichen Tag in der Vormittagssession übrigens am Tisch: Der frischgebackene Vater Ali Carter. Gratulation!)

Peter Ebdon – Liang Wenbo (5.10., 13:30 Uhr)

Kann Ebdon seinen Absturz in der Rangliste gegen den jungen Chinesen stoppen oder kassiert er seine zweite Erstrundenniederlage der Saison? Zuletzt zeigte Ebdon sich schwach gegen Gegner aus Asien. Liang hingegen kommt mit dem Aufwind eines großartigen Shanghai Masters nach Glasgow und steht im Provisional bereits jetzt in den Top 10.

(Anmerkung: Uns liegen derzeit leider noch keine Informationen vor, ob diese Begegnungen am „TV table“ ausgetragen werden.)

Keine Chance für Graubärte

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Für die Helden von gestern, die sich hartnäckig weigern, dass Queue an den Nagel zu hängen, stand die Qualifikation zum Grand Prix unter keinem guten Stern.

James Wattana scheiterte gleich in der ersten Runde der noch laufenden Qualifikation mit 1-5 an Tourneuling Stephen Rowlings. In Runde 2 musste Jimmy White ein 2-5 gegen Matt Selt hinnehmen, der noch am Vortag unter den Folgen einer Mandelentzündung leidend ein 0-4 gegen Jordan Brown noch in ein 5-4 umgebogen hatte.

Tony Drago erwischte es in Runde 3, nachdem er sich am Vortag noch zum Geburtstag selbst ein 5-3 über Andy Hicks geschenkt hatte — eine Runde später war für ihn jedoch Mike Dunn zu stark, der „Tornado“ aus Malta unterlag mit 2-5. Für Alan McManus war in der dritten Runde die Qualifikation schon wieder beendet — 4-5 gegen Rod Lawler. Auch John Parrott musste sich in Runde 3 Ian McCulloch mit 4-5 geschlagen geben.

Heute morgen schließlich erwischte es Steve Davis. Dem „Nugget“ blieb gegen Mark Davis nicht einmal die Schmach eines Whitewashes erspart. (Das Schicksal teilte er übrigens mit Graeme Dott, den Jamie Burnett vom Tisch wischte — aber Dott kann man kaum als Graubart zählen.)

Als einziger der „alten Garde“ konnte sich bislang Nigel Bond (5-3 über Peter Lines) einen Platz in der Endrunde des Grand Prix sichern. In der Session am heutigen Nachmittag kommt es zudem zu einem „internen Duell“, wenn Dave Harold und Ken Doherty aufeinander treffen.

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