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Was stoppt Graeme Dott?

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Wer Graeme Dott stoppt, war gerade auf Eurosport zu sehen: Barry Pinches mit einem deutlichen 5-1. Was aber ist es, das dem Weltmeister von 2006 diese „Seuche“ am Tisch beschert, die seit August 2007 auf der Main Tour noch kein einziges Match hat gewinnen lassen?

Mentale Probleme: Dott selbst hat auf Probleme in seinem persönlichen Umfeld verwiesen, welche es ihm erschweren, in der mentalen Verfassung an den Tisch zu treten, die man für Topleistungen benötigt. Keine Frage, Dott hat (wohlgemerkt: vor seiner andauernden Krise) harte Schicksalsschläge einstecken müssen. Der Tod seines Schwiegervaters und Managers und der irrtümliche Krebsverdacht bei seiner Frau waren Nachrichten, die den Sport in den Hintergrund rücken – ähnliche Auswirkungen scheint z.B. die Vaterschaft auf Ken Doherty zu haben.

Die sportliche Umstellung: Im Anschluss an seinen Weltmeistertitel hat Dott sein vormals wenig attraktives Spiel umgestellt, auch um sich als amtierender Weltmeister besser vermarkten zu können. Läuft es bei ihm, sieht man diese Umstellung auch – Dott spielt deutlich offensiver und flüssiger, allerdings phasenweise auch einfach hektisch. Heute gegen Pinches war oft zu sehen, dass er sich oftmals sehr schnell in die Stoßhaltung begibt – vielleicht gar hastig? Ebenfalls zu sehen (wie schon im gesamten Verlauf der Krise) waren Flüchtigkeitsfehler wie etwa ein Miss bei einer Safety im vierten Frame. Möglicherweise sind das Konzentrationsprobleme, möglicherweise resultierte es da schon aus der Lustlosigkeit heraus, die die bereits relative schlechte Ausganslage im Match mit sich brachte – möglicherweise aber „sitzt“ das flüssige, schnelle Spiel schlicht und einfach noch nicht so, wie es sein sollte.

Wahrscheinlich ist, das beide Faktoren sich gegenseitig beeinflussen – in schlechter mentaler Verfassung läuft eine nicht vollständig verinnerlichte Spielweise noch weniger rund; läuft das Spiel nicht rund, verunsichert das nur noch mehr. Ein Teufelskreis. Fakt ist, es läuft nicht für Graeme Dott, und das schon seit geraumer Zeit. Sollte sich diese „Seuche“ bei der WM fortsetzen, wird die Nummer 2 der offiziellen Weltrangliste wahrscheinlich in der kommenden Saison aus den Top 16 stürzen. Ein hoher Preis für eine attraktivere Spielweise, jedoch menschlich angesichts der Umstände absolut verständlich.

Chinesische Fehlstarts

Völlig unbeeindruckt von den Vorfällen in Tibet begann am Montag die China Open in Peking. Acht Wildcard-Spiele standen vor kahlen Rängen auf dem Spielplan. Dabei lief es überhaupt nicht für die Festland-Chinesen, die im Gegensatz zum Vorjahr nicht überraschen konnten.

Dabei hatten Zhang An’Da und Yang Qintian am Morgen die meisten Probleme, gegen Barry Pinches bzw. Mike Dunn konnten sie jeweils nur einen Frame gewinnen.

Mit 2:5 ein wenig besser schlugen sich Cao Xinlong (gegen Fergal O’Brien) und Li Hang (gegen Mark Allen). Yu Delu hatte in diesem Jahr ebenfalls kein Glück und scheiterte trotz zwischenzeitlicher Führung mit 3:5 an Ricky Walden.

Doch es gab auch noch spannendere Matches. So konnte Marcus Campbell sich hauchdünn mit 5:4 gegen A Bulajiang durchsetzen, es war bereits das 4. Match bei den China Open für ihn, schließlich musste er sich über 3 Runden qualifizieren. Er trifft nun auf Mark Williams.

Auch Dave Harold gewann mit 5:4, gegen Jin Long. Die beiden gingen in einem langen und nervenaufreibenden Spiel über die volle Distanz, bevor Harold beim Stand von 4:4 und 55:55 im neunten Frame endlich die nötigen Punkte machen konnte um die nächste Runde zu erreichen.

Im chinesischen Duell zwischen Marco Fu und Li Yuan zeichntete sich ein Auf und Ab sowie ein gewisser Derbycharakter für die Spannung verantwortlich: Li ging mit zwei Frames in Führung bevor Fu zurückschlagen konnte: Ein Century mit 105 Punkten läutete seine Aufholjagd ein, die mit Breaks von 77 und 46 Punkten in Folge aber bei seiner 4:2-Führung jäh gestoppt wurde. Mit 81 Punkten in Serie kam der 18jährige Li wieder heran und glich nach einem Fehler Fus in Frame acht denkbar knapp aus: 54:53 war der Endstand. Im entscheidenden neunten Frame ließ Fu dann aber nichts mehr anbrennen und gewann diesen. Er trifft – wie im Finale des Grand Prix – auf Ronnie O’Sullivan und hofft hier ebenfalls gewinnen zu können.

China Open ’08 im TV

Die Snookerprofis sind zu Gast in China, wo zuerst einmal die chinesische Elite gegen die Profis antritt bevor dann auch die Top-16 der Welt eingreifen. Das Finale wird wieder einmal nur auf Eurosport 2 und die zweite Session nur zeitversetzt gezeigt, eine Maßnahme, die hoffentlich nicht auf einer Abwertung des Snookers bei Eurosport basiert. Jedenfalls wird die Fangemeinde wieder vermehrt zum Livestream schalten.

DatumUhrzeitArt
Montag, 24.3.2008 08:30 10:30 Eurosport Live
12:30 15:30 Eurosport Live
Dienstag, 25.3.2008 08:30 10:30 Eurosport Live
12:30 15:30 Eurosport Live
Mittwoch, 26.3.2008 08:30 10:30 Eurosport Live
12:30 15:30 Eurosport Live
Donnerstag, 27.3.2008 08:30 10:30 Eurosport Live
12:30 15:30 Eurosport Live
Freitag, 28.3.2008 08:30 10:30 Eurosport Live
12:30 15:30 Eurosport Live
Samstag, 29.3.2008 08:30 10:30 Eurosport Live
19:00 21:00 Eurosport Aufzeichnung
Sonntag, 30.3.2008 08:30 11:30 Eurosport 2 Live
15:00 16:30 Eurosport Live oder zeitversetzt

Quelle: Snookermania / Alle Angaben ohne Gewähr

O’Sullivan nicht bei den China Open ’08?

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Das Plakat zur China Open 2008

Auf dem offiziellen Plakat zur China Open ist Ronnie O’Sullivan jedenfalls nicht vertreten. Anscheinend geht die WSA davon aus, dass der Engländer nicht am Turnier in Peking teilnehmen kann oder hält eine Nichtteilnahme zumindest für wahrscheinlich.

Das erstaunt nicht, schließlich hasst O’Sullivan das Fliegen und ein gutes Ergebnis bei der WM könnte schon ausreichen um seinen ersten Weltranglistenplatz zu behalten. Das ist aber wieder ein guter Grund dafür, dass O’Sullivan nach China fährt, es hat wieder eine Bedeutung.

Auf der anderen Seite ist O’Sullivan der erste Platz nicht so wichtig. Er will Weltmeister werden. Und wenn er dazu China auslassen muss, dann wird er das tun.

Hinweis: Es gibt keine Beweise, dafür, dass O’Sullivan nicht dabei ist. Aber es ist schon erstaunlich, dass ein Spieler, der normalerweise auf jedem Poster der WSA drauf ist, hier nicht auftaucht. Die WSA lässt ihn lieber vom Poster herunter als die Situation zu haben, dass er dann doch nicht dabei ist und Fans noch enttäuschter sind, weil sie ihn auf den Postern sehen, die überall hängen.

Hamilton, McCulloch und Dale nicht nach Peking

Nach vier Qualifikationsrunden für die China Open steht fest: Weder Anthony Hamilton, noch Ian McCulloch oder Dominic Dale müssen einen Flieger buchen.

Hamilton verlor sein Match gegen Marcus Campbell mit 1:5. Der hatte sich vorher schon gegen Andrew Norman mit 5:1 und Matt Selt mit 5:0 gewonnen. Anscheinend gibt es keine Wildcards und so trifft Campbell dann in Peking auf Mark Williams.

Ian McCulloch konnte immerhin zwei Frames gewinnen und dabei sogar ein 100er-Centurybreak spielen. Doch sein Gegner, der momentan gut aufspielende Fergal O’Brien, stieg direkt mit einem 84er-Break ins Match ein, legte ein 100er-Break in Frame drei nach und gewann schließlich den entscheidenden siebten Frame eine Serie von 65 Punkten.

Dominic Dale wird seinen Triumph vom Anfang der Saison nicht wiederholen können: Er verlor sein Qualifikationsmatch gegen Ricky Walden knapp. Dabei stieg er gut ein, 64 Punkte in Serie und Frame 1 war die Beute. Doch Walden schlug mit einem 63er-Break zurück. Auch die nächsten sechs Frames gingen abwechselnd an beide Spieler. Im letzten Frame dann konnte sich Walden durchsetzen.

Ebenfalls qualifiziert haben sich unter anderem Jamie Cope, Matthew Stevens, Mark Allen und Marco Fu.

White-wash

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In der Einöde von Prestatyn finden diese Woche wieder Qualifikationen zu Turnieren statt – momentan für die China Open, direkt im Anschluss für die Welsh Open.

Bei der China Open sind die beiden Veteranen bereits ausgeschieden. Jimmy White erlebte gleich in seinem ersten Match gegen Leo Fernandez (in der Runde zuvor 5:2 gegen Patrick Wallace) eine schwarze Stunde. Mit Breaks von 72, 45 und 64 Punkten zog Fernandez bereits in den ersten drei Frames mächtig davon. In Frame vier gewann Fernandez, ohne, dass hohe Breaks gefallen wären.

In Frame 5 blies White dann noch einmal zur Attacke und spielte eine Serie von 55 Punkten – mehr Punkte als in den vorherigen Frames insgesamt – und ging mit 68 Punkten in Führung. Doch Fernandez gab sich nicht geschlagen und konnte mit zwei kleinen Serien von knapp über 20 Punkten Frame und Match noch für sich entscheiden. Er erreichte 71 Punkte.

Tony Drago hingegen konnte sein erstes Match gewinnen – 5:3 gegen Jimmy Robertson. In der zweiten Runde traf er dann auf Paul Davis. Dieser hatte den schlechteren start ins Match, so dass Drago mit 47:7 und einem Höchstbreak von 16 Punkten(!!!) den Frame ür sich entscheiden konnte.

Die restlichen drei Frames vor dem Mid-Session Interval konnte allerdings Davis dann für sich verbuchen. Breaks von 54, 2×29 und 84 Punkten sicherten ihm die Führung.

Nach der Pause konnten Drago und Davis abwechselnd einen Frame gewinnen, Davis fehlte nur noch ein Framegewinn um das Match gegen James Wattana zu erreichen. Doch Drago gab das Spiel nicht verloren, spielte mit 59 Punkten sein höchstes Matchbreak und gewann den Frame.

Doch bereits im nächsten Frame musste Drago die Segel streichen, verlor ihn und damit auch das Match.

Damit steigt der Druck auf die beiden, wenn es um die Qualifikation für das walisische Weltranglistenturnier geht. Beide benötigen Erfolgserlebnisse. White muss ast zwangsweise sein WM-Qualifikationsspiel gegen Mark King gewinnen um sich eine gute Ausgangsposition zu erarbeiten.

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