Er durfte nur noch einen Frame verlieren, sonst wäre das Match vorbei gewesen. Und so stieg Stephen Maguire beim Stand von 0:8 in sein Finalmatch gegen Ronnie O’Sullivan mit einem 99er-Break auch standesgemäß ein.
„Es war ein nervöser Start in das Match“, sagte er im Finalinterview rückblickend, „Es war ein schweres Match, gerade weil ich auch gegen Ronnie spielte.“
O’Sullivan setzte sich im nächsten Frame dann mit einer 126er-Serie durch und benötigte nur noch einen Frame um den Sieg für sich verbuchen zu können.
Mit einem 57er-Break konnte Maguire im 11. Frame dieses Schicksal allerdings nur noch hinauszögern. O’Sullivan spielte im 12. und letzten Frame eine Serie von 94Â Punkten.
Anerkennend sagte Stephen Maguire: „Er war einfach zu gut, aber ich hatte eine tolle Woche. Immerhin mache ich etwas richtig.“
O’Sullivan, mittlerweile 4-facher UK-Championship-Sieger, sagte nach dem Match: „Ich habe teilweise sehr gut gespielt, aber ich hätte mir nicht vorstellen können mit solch einem Abstand hier zu gewinnen. Vor allem nicht, weil er für mich der beste der jungen Spieler ist, die die Weltbühne betreten.“
„Der Sieg geht auch ein wenig an John Higgins und Stephen Hendry, wir haben oft miteinander trainiert. Zufriedener als das Finale zu gewinnen macht mich aber, dass ich tatsächlich gut gespielt habe, gut gelocht habe, tolle Long-Pots gemacht habe und die Matches einfach genossen habe. Nicht nur dieses.“
Auf die Frage des wieder einmal als Interviewer tätigen Steve Davis ob O’Sullivan auf sich genau so stolz ist wie seine Fans, weil er sich durch schwere Matches durchbeißen konnte, antwortete er: „Das Spiel gegen Mark Selby war gleich aus mehreren Gründen sehr schwierig. ich kam nicht so richtig in Gang, aber ich war zuversichtlich, dass es ein gutes Ende geben würde. Und das hat ja im letzten Frame geklappt, mit dem 147er. Ich habe mich dort richtig gut gefühlt, da weiß man wenigstens wofür man spielt, gerade nach so einem langen Tag.“
Dass er schon so lange kein Weltranglistenturnier mehr gewonnen hatte, hat ihn „nie gestört. Das Niveau ist so hoch und es macht einfach Spaß Matches auf gleicher Augenhöhe zu spielen. Wenn man das Spiel liebt, dann hat zu siegen eine geringere Bedeutung.“
„Der Nummer-1-Platz in der Rangliste interessiert mich nicht, mich interessiert die Weltmeisterschaft.“
Nach der Pokalübergabe konnte man noch sehen wie Ronnie O’Sullivan mit seiner Tochter umging, die auf dem Snookertisch tanzte und die Medaille bewunderte. „That’s Family“, sagte O’Sullivan mit großer Zufriedenheit in der Stimme.