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Snookerblog

Rückt die Weltspitze enger zusammen?

12 Kommentare

Im letzten Jahr gab es in der ersten Runde der Weltmeisterschaft drei Begegnungen, die über die volle in dieser Runde mögliche Distanz von 19 Frames gingen. Diese Zahl ist in diesem Jahr bereits jetzt, da erst 11 der 16 Begegnungen der ersten Hauptrunde überhaupt begonnen wurden, egalisiert, zudem gab es zwei Partien, die mit 18 Frames knapp an der vollen Distanz vorbeischrammten (im Vorjahr keine einzige). In einer der bereits begonnenen Partien (Ding Junhui gegen Marco Fu) deutet sich nach der ersten Session ein ebenfalls knapper Ausgang an. Woran liegt das?

Rückt die Weltspitze allgemein enger zusammen? Sicherlich. Wir haben eine Saison erlebt, in der nicht ein Spieler (wie etwa in den Glanzzeiten eines Stephen Hendry oder Steve Davis) die Main Tour dominierte – statt dessen haben mit Shaun Murphy, Ronnie O’Sullivan, Stephen Maguire und Mark Selby gleich vier Spieler der Saison ihren Stempel aufdrücken können, mit Einschränkung könnte man den diesjährigen Grand-Prix-Gewinner Fu hinzuzählen.

Längst gibt es mehr Spieler auf Top 16-Niveau als nur 16 – und selbst jenseits der Top 32 wird die Leistungsdichte höher. Die Tatsache, dass sich mit Liang Wenbo (Nr. 66 der offiziellen Rangliste), Mark Davis (Nr. 43) und Michael Judge (Nr. 34) drei Spieler für die WM qualifizieren konnten, die nicht in den Top 32 stehen, illustriert das – ganz abgesehen vom wackeren Qualifikanten Liu Chuang, der im Provisional vor der WM gerade mal die Nr. 91 war.

Verzerrt die Setzliste, welche bekanntlich auf der offiziellen Weltrangliste und somit auf den Ergebnissen der zurückliegenden zwei Spielzeiten basiert, die Favoritenrollen? Auch das stimmt zumindest teilweise. Die bereits ausgeschiedenen Gesetzten Stephen Lee und Davis waren beide bereits vor der WM im Provisional Ranking aus den Top 16 gefallen. Mit Mark Williams, Ken Doherty und Graeme Dott laufen weitere Spieler zumindest Gefahr, ihren Platz unter den Gesetzten bei einem schlechten Abschneiden in Sheffield zu verlieren.

Für den Sport kann all das letztlich nur gut sein, denn eine höhere Leistungsdichte verspricht natürlich auch ein höheres Niveau, mehr Druck für die gesetzten Topspieler und spannendere Turniere und Spiele.

Kommentare (Abonnieren)

genie 22. Apr.., 15.48 Uhr

Ein gutes Bespiel daür ist auch Mark King, der Mark Selby nach Hause geschickt hat.

Xristjan 22. Apr.., 18.32 Uhr

Schöner Beitrag…allerdings ist diese Entwicklung seit längerem auch deutlich geworden.
Die engen Duelle machen diese WM natürlich auch umso spannender, ich finde die bisherige 1. Runde schon spannender als manche Finalrunden anderer Turniere.
Was auch auffällt: die „Alten“/Älteren wehren sich bei dieser WM erfolgreich gegen die jungen Wilden – Hendry, King und Ebdon, zuletzt schwach, zeigten Spitzensnooker. Auch Williams ist wiedererstarkt und Steve Davis hat gestern Abend auch fast das Match gedreht. Bin nun mal gespannt, was Harold gegen Murphy zeigt und Hamilton gegen Maguirre.

Matthias Mees 22. Apr.., 19.01 Uhr

Den Begriff „Spitzensnooker“ mag ich so nicht stehen lassen, zumindest nicht für alle drei der Genannten. Wer Peter Ebdon nach dem knappen Sieg gegen Jamie Cope diesem applaudieren sah, hat auch gesehen, dass Ebdon wusste, dass eigentlich Cope den Sieg verdient hatte. Auch Hendry hat sich gegen Mark Allen nicht wirklich mit Ruhm bekleckert.

Was die noch anstehenden Begegnungen angeht, nun ja … nicht gegen Harold und Hamilton, und natürlich hatte auch ich mit einem Sieg von Selby über King gerechnet, aber sagen wir mal so: Ich würde nicht unbedingt auf Harold oder Hamilton wetten :-)

Xristjan 22. Apr.., 19.10 Uhr

ok, wir meinen trotzdem dasselbe :) Hendry und Ebdon siegten gegen den scheinbar besseren Gegner. Da hat die Erfahrung triumphiert, nicht das schönere Spiel.
Selbys Niederlage habe ich im Vorfeld befürchtet als ich ein Interview über seine Titelambitionen las. Gestern wie heute sah er auch sehr angespannt aus. Auf der anderen Seite hab ich King lange nicht mehr so gut spielen gesehen, das muss zugeben, denn so schlecht hat Selby auch nicht gespielt (allerdings habe ich nur das halbe Match gesehen, muss ich gestehen…)

nilsdavid 22. Apr.., 22.43 Uhr

Ich musste sehr lachen heute, als ich das Interview mit Mark Williams gelesen hab..Williams über Steve Davis:
„Look at the Nugget he’s 50, can’t pot a ball and he’s still going.

Will you still be going at 50?

Not if I’m playing as bad as him!“

Der alte Amateurboxer xD

DanaX 23. Apr.., 14.29 Uhr

Moin !

Die Weltrangliste braucht dringend eine Anpassung nach jedem WR Turnier. Ebenfalls überarbeitet werden muß das Setzsystem, da kommt es teilweise zu Paarungen ( beim Masters zB OSullivan / Maguire ) in der ersten Runde, das will man nicht haben, es müßte wie beim Tennis nach Rangliste gesetzt werden, geht aber nur wenn die aktuell ist !!

Grüße

Matthias Mees 23. Apr.., 14.47 Uhr

Das Masters ist als Einladungsturnier, für dass es keine Ranglistenpunkte gibt und bei dem per Turnierdefinition die Top 16 plus zwei Wildcard-Spieler aufeinander treffen, natürlich ein denkbar ungeeignetes Beispiel :-)

Der eigentlich Sinn dahinter, über eine feststehende Rangliste, die nicht „täglich“ aktualisiert wird, zu setzen, ist natürlich klar: Man will vermeiden, dass Publikumsmagneten (lies: Einschaltquotengaranten) nach ein paar schlechten Ergebnissen in die Qualifikation müssen und dort ggf. scheitern.

Eric Eggert 23. Apr.., 15.02 Uhr

Außerdem sind die Qualifikationen immer versetzt zu den Turnieren, eine ständig aktualisierte Weltrangliste wäre da gar nicht anwendbar. Snooker ist nicht Tennis, wo es viel mehr Turniere gibt und diese Turniere auch immer nacheinander gespielt werden. Eigentlich funktioniert die Rangliste doch ganz gut, für einen Spieler in den Top-32, der gut drauf ist ergeben sich doch viel mehr Möglichkeiten viele Punkte zu sammeln.

DanaX 23. Apr.., 15.08 Uhr

Das die Qualis sind ist ein Argument.

Mich stört halt das es kein richtiges Setzsystem gibt, was es einfach gerecht macht wenn man vorne steht auf einen schwächeren, anderen gesetzten Spieler treffen zu dürfen.

An der WR stört das da teilweise Leute in den Top16 sin die leistunsmäßig lange nicht mehr da wären würde öfter aktualisiert.

Aber da es eigentlich immer etwas zu verbessern gibt ist es sehr schwierig es allen Recht zu machen, das sehe ich durchaus ein :)

Grüße

Xristjan 23. Apr.., 19.34 Uhr

Ich finde die Ranking Systematik zwar sehr eigen, aber adäquat. Vor Jahren fand ich es auch etwas kompliziert und irgendwie ungerecht, aber zu dem britischen Gentleman-Sport passt das doch eigentlich ganz gut :)
Aber im Ernst, da im Snooker – im Gegensatz zum Tennis z.B., wo es immer nur wenige Dominatoren gibt – jeder jeden schlagen kann, finde ich die Diskussion sowieso hinfällig.

DanaX 25. Apr.., 13.56 Uhr

Ja, das stimmt auch, aber wenn mann OSullivan gegen Selby oÄ. in der 2ten Runde hat dann ist das Schade für die zuschauer das einer der beiden, egal wer, raus ist.

Grüße
Sascha

Matthias Mees 25. Apr.., 14.07 Uhr

Es ist aber auch gut für die Zuschauer, dass sie bereits in der zweiten Runde spannende und hochklassige Paarungen sehen können ;-)

(Zugegeben, dass ist bei der Leistungsdichte in der Weltspitze auch möglich, wenn ein gesetzter Spieler auf einen Qualifikanten trifft.)

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