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World Open: Würdiger Nachfolger des Grand Prix?

10 Kommentare

Vor den heute ausgetragenen Viertelfinals darf man sicherlich schon ein kleines Fazit der ersten World Open in Glasgow ziehen. Das Nachfolgeturnier des Grand Prix schlägt im Grunde in dieselbe Kerbe: Unberechenbarkeit. Durch das Losverfahren kommt es nicht nur früh zu Top-Begegnungen, es führt auch (ähnlich wie das Round-Robin-Format des Grand Prix) dazu, dass man Spieler am TV-Tisch sieht, die dort sonst eher nicht zu sehen sind. Da zudem nur an einem Tisch gespielt wird, kann man (zumindest theoretisch) jeden Spieler im Hauptfeld genau verfolgen.

Vom befürchteten Favoritensterben kann angesichts der Viertelfinalisten eigentlich keine Rede sein — mit Neil Robertson, Ronnie O’Sullivan, Ding Junhui, Stephen Maguire und Mark Williams stehen 5 Spieler aus den Top 8 der aktuellen Rangliste unter den letzten 8, mit Peter Ebdon und Ricky Walden zwei weitere mit Ambitionen auf die Top 16 und mit Martin Gould letztlich nur ein Außenseiter. Bis auf Ebdon, der sich primär durch seinen berühmten Kampfgeist durchsetzen konnte, haben alle Viertelfinalisten anständige bis sehr gute Leistungen gezeigt; es steht niemand unter den letzten 8, der ausgesprochenes “Losglück” gehabt hätte.

Etwas unglücklich ist sicherlich die Platzierung der World Open im Turnierkalender, wenn man bedenkt, dass es das letzte Turnier der Main Tour vor dem allerersten “Cutoff point” ist, an dem zum ersten Mal während der laufenden Saison die Rangliste neu festgelegt wird. Somit basiert die Setzliste für die UK Championship — das zweitwichtigste Turnier der Main Tour — auf einigen PTC-Turnieren (bei denen es weniger Punkte zu holen gibt) und zwei Main-Tour-Events, von denen eines nach dem Losprinzip geführt wird. Andererseits muss man feststellen, dass die Spieler, die dann vermutlich aus dem gesetzten Elitekreis fallen werden (Ryan Day und Liang Wenbo), es durch konstant schlechte Leistungen letztlich auch verdient haben. Lustig hingegen, dass mit Peter Ebdon ausgerechnet einer der schärfsten Kritiker des neuen Ranking-Systems davon profitieren wird.

Durch die kurzen Framedistanzen (Best of five) sind die World Open zudem relativ kurzweilig und (speziell für das jüngere Publikum) “leicht verdaulich” — zähe Matches ohne hohe Breaks gab es dennoch, allerdings ebenso ein Maximum Break durch Ronnie O’Sullivan, der allerdings von Referee Jan Verhaas erst “überredet” werden musste, das Break auch zu vollenden. “The Rocket” hatte offensichtlich ursprünglich vor, auf die finale Schwarze zu verzichten, um gegen die Abschaffung der Sonderprämie für Maximum Breaks (wird es nur noch bei der WM geben) zu protestieren.

Kommentare (Abonnieren)

marek 25. Sept.., 20.01 Uhr

Man vergleiche bitte die Weltranglistenpositionen der ersten beiden Halbfinalisten der WO. Dann schaue man sich bitte einmal an, wen der eine schlagen musste – ich sage nur Carter, Ding… – und dann wen der andere schlagen musste – ich sage nur Song, Gould…

Und dann beantwortet mir bitte die Frage, ob da nicht doch jemand “ausgesproches” Losglück gehabt hatte…
Mal ganz abgesehen davon, dass es für diese Person auch nur um eine Position in den Top 16 geht…

Matthias Mees 25. Sept.., 20.57 Uhr

Ist es wirklich schwieriger, etablierte Profis zu schlagen? Oder ist es eventuell gar nicht so ohne, einen Wildcard-Spieler, der nichts zu verlieren hat, zu besiegen? (Ja, Du hast Recht.)

Decider 26. Sept.., 10.25 Uhr

Die World Open sollten m.E. in diesem Formst weiterhin Bestandteil der Main-Tour bleiben. Ich finde sie sehr abwechslungsreich und schnörkellos.
Das Ebdon im HF ist müssen wir halt ertragen :-)

Xristjan 26. Sept.., 13.43 Uhr

Ich bin auch sehr angetan von diesem Turnier. Trotz der Befürchtungen (zu kurze Distanzen & unglückliche Auslosungen) stehen nur Topspieler im HF, es gab eigentlich keine Überraschungen (Hawkins oder Gould kann man kaum als Überraschung einstufen, höchstens Harold). Selbst Ebdon hat es verdient, soweit zu kommen. Nein, er spielt nicht schön, aber taktisch raffiniert. Mir gefällt das. Die überzogene Kritik an ihm kann ich weiterhin nicht teilen. Zurecht wird er in die Top 16 zurückkehren. Nichtsdestotrotz war Ronnies Auftritt gestern das Highlight, ganz klar, und es ist immer wieder faszinierend, wie er binnen einer Woche 2 Persönlichkeiten an den Tag legt (bockig und nervig noch gegen King, zum 147 gezwungen, zerfahren gehen White… gegen Hendry und Maguire souverän und ruhig). So ist er nicht zu schlagen, obwohl ich Mark Williams den Titel gönne, er ist einfach mal wieder dran.

Matthias Mees 27. Sept.., 01.27 Uhr

Tja. Er war halt doch zu schlagen. :)

Ganz starker Schluss des Turniers. Sehr gute Halbfinals, großartiges Finale — aus meiner Sicht ausdrücklich von beiden Spielern, der Sieg des bärenstarken Robertson fiel meines Erachtens (obschon hochverdient) etwas zu deutlich aus.

Xristjan 27. Sept.., 14.48 Uhr

komisches Finale. Ronnie nicht schlecht, nicht unruhig noch genervt, trotzdem chancenlos. Robertson ist in guter Form extrem souverän, zurecht Gewinner und neue # 1.
Die World Open waren das beste Turnier seit langem.Das Modell kann ruhig häufiger aufgegriffen werden.

Matthias Mees 27. Sept.., 17.08 Uhr

“Nicht schlecht” finde ich untertrieben — der eine Frame, den er geholt hat, war einer der besten der letzten Woche. Ungeachtet dessen natürlich auch mit (vermeidbaren) Fehlern und einmal mehr schwachen long pots.

Was das Turnierformat betrifft: Überstrapazieren sollte man es meines Erachtens auch nicht. So interessant kurze Matches mit fliegenden Wechseln am Tisch sind, so attraktiv das für das Fernsehen sein mag — es wiederspricht für meine Begriffe ein wenig dem Charakter des Sports.

Übrigens hat Robertson bislang alle 6 Finals von Ranglisten-Events, in denen er stand, gewonnen.Schon seine langen Einsteiger gestern erinnerten mich frappierend an Hendry in den 90ern … ;-)

Stephan 29. Sept.., 16.42 Uhr

Zitat:“Etwas unglücklich ist sicherlich die Platzierung der World Open im Turnierkalender (…) vor dem allerersten “Cutoff point” (…) Somit basiert die Setzliste für die UK Championship auf einigen PTC-Turnieren (bei denen es weniger Punkte zu holen gibt) und zwei Main-Tour-Events, von denen eines nach dem Losprinzip geführt wird.”

NEIN! Die Setzliste basiert außerdem auf den nicht gestrichenen Turnieren von 2008/2009 und der GESAMTEN letzten Saison. Und 2009/10 war z.B. Ryan Day schon nur noch Nr.20. Dass er dieses Jahr (obwohl bei allen PTCs dabei) gerade mal zwei Spiele gewonnen hat, spricht nicht gerade für seine aktuelle Form. Und mit Mike Dunn hatte er ja bei der Erstrundenniederlage eigentlich auch nicht gerade ausgesprochenes Lospech…

Matthias Mees 30. Sept.., 19.55 Uhr

Ja, das ist natürlich richtig (und setzte ich hier stillschweigend als bekannt voraus). Trotzdem ist es meines Erachtens etwas unglücklich, ein Turnier mit einem Turnierformat, welches für Diskussionen sorgt, relativ nah vor einem Cutoff-Point auszutragen. Man könnte auch sagen, es ist etwas unglücklich, Neuerungen in Turnierformat und Rankingsystem so zeitnah einzuführen. Dass speziell Ryan Day den Sturz aus den Top 16 redlich verdient hat, finde ich auch.

xliqapxt 22. Okt.., 04.38 Uhr

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