Die Anzeichen verdichten sich, dass die frei zu vergebende Wildcard zur Teilnahme am Masters 2010 wohl an Jimmy White gehen wird.
Dieses kann getrost als faustdicke Überraschung angesehen werden — Experten hatten aufgrund der Ergebnisse und Platzierung im Provisional Ranking einhellig Liang Wenbo als Favoriten auf diese Wildcard ausgemacht. Liang selbst war sich seiner Sache anscheinend so sicher, dass er zum Qualifikationsturnier um die zweite Wildcard gar nicht erst antrat.
Publikumsliebling White, der im Wildcardmatch auf Mark King trifft, galt aufgrund seiner Beliebtheit in den vergangenen Jahren stets als “dunkler Reiter” im Rennen um die freie Wildcard. Bereits bei seiner letzten Teilnahme 2007 erreichte er das Turnier nur per Wildcard, 2006 konnte er sich zuletzt sportlich qualifizieren.
Die Vergabe ist angesichts Whites aktueller Position im Provisional Ranking (Nr. 62) sportlich diskussionswürdig. Ungeachtet seiner enormen Popularität (speziell in London) dürfte seine Teilnahme an der britischen Ausgabe der Show “Ich bin ein Star, holt mich hier raus” eine Rolle gespielt haben — eventuell verspricht man sich davon neue Zuschauergruppen, speziell beim TV-Publikum.
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Was lernen wir daraus? 1. Experten können sich irren. 2. Man darf sich seiner Sache nicht zu sicher sein.
Es gibt 2 Wildcards, eine per sportlicher Qualifikation, die andere aus sonstigen Gründen. Warum sollte man die 2. WC zwingend ebenfalls an eine anders geartete sportliche Qualifikation binden? Ich finde es gut, dass die Voraussetzungen für die 2. WC variieren können und dass wir good old Jimmy mal wiedersehen. Übernächstes Jahr vielleicht mal Alex Higgins? ;-)
Nach Alex’ letzten öffentlichen Auftritten bin ich mir ziemlich sicher, dass daraus nichts wird ;-) Wobei Du eine interessante Frage aufwirfst — muss man auf der Main Tour sein, um eine Masters-Wildcard erhalten zu können? Hmm.
Okay, aus mit “verdichten”, die BBC vermeldet es bestätigt Hearn bestätigt dort auch durch die Blume, dass die Popularität entscheidendes Kriterium war. Man könnte jetzt vermuten, dass die Wildcard an Liang gegangen wäre, wenn Walker im Amt geblieben wäre …
Gute Frage – wo steht eigentlich geschrieben, welche Kriterien zur Nominierung entscheidend sind? Im Sinne der Popularität ist Jimmy White die bessere Wahl. Und dass Liang Wenbo beim Qualiturnier nicht antrat war sowieso sehr merkwürdig.
Das ist die einzig richtige Entscheidung.
Kleine Ergänzung bzw. Berichtigung… Liang Wenbo hatte das Qualiturnier für die Masters NICHT ausgelassen weil er “sich seiner Sache anscheinend so sicher” war. Der wahre Grund war ein andrer: Wenbo war Ende Oktober für sein Heimatland China bei den 3. Asian Indoor Games in Vietnam angetreten. Er konnte also unmöglich zeitgleich auch in Prestatyn spielen. ;-)
Naja, naja. Auch wenn ich “schlampig recherchiert” eingestehe ;) — wäre er bei den Asian Indoor Games angetreten, wenn er sich nicht relativ sicher gewesen wäre, eine Masters-Wildcard zu erhalten? (Anderseits: Chinesische Athletenrekrutierung, Einladungsturnier ohne Ranglistenpunkte … egal.)
Gut fand ich auch den Kommentar von Steve Davis:
“Jungle Jim gets the nod over Wenbo for Masters wildcard. Looks like it’s Stricly CD next year for me!! I might dance my way into the Final!” :P
der blog hinkt der zeit hinterher