In der derzeit laufenden Qualifikation zum Shanghai Masters gab es bereits zwei sogenannte „Walkover“ (kampflose Siege) — sowohl Tony Drago als auch Matthew Couch erreichten die zweite Qualifikationsrunde ohne einen einzigen Stoß, da ihre chinesischen Gegner in der ersten Runde der Qualifikation nicht rechtzeitig ein Visum vorweisen und somit nicht an der Qualifikation in Prestatyn teilnehmen konnten. Ein altbekanntes, aber unverständliches Problem der chinesischen Spieler.
Auch das erste Qualifikationsmatch des chinesischen Newcomers Liang Wenbo, der derzeit wohl als „Nr. 2“ Chinas gelten darf, wird nicht in Prestatyn, sondern vor Ort in Shanghai ausgetragen werden. Wer allerdings annimmt, Liangs Match in Qualifikationsrunde 4 gegen den Sieger der Begegnung zwischen David Gilbert und Alan McManus sei „aus PR-Gründen“ nach China verlegt, irrt.
Auch Liang war nicht in der Lage, rechtzeitig eine Arbeitserlaubnis für das United Kingdom zu erhalten — im Gegensatz zu seinen Landsleuten wird seinem Gegner jedoch kein „Walkover“ gewährt, obschon auch Liangs Match ursprünglich in Prestatyn angesetzt war.
Man könnte argumentieren, dass hier kommerzielle Gründe zu einer Wettbewerbsverzerrung geführt haben …
Kommentare (Abonnieren)
Erstens ist es natürlich sehr merkwürdig, dass chinesische Spieler überhaupt nach Wales kommen müssen um sich für ein Turnier in China zu qualifizieren. Als würde man Englische Spieler nach Peking schicken um sich für das UK Championship zu qualifizieren…
…aber: wenn der Regel nun einmal so ist, sollte der auch konsequent gelten ohne dubiöse Ausnahmen.
Der Vergleich, fand ich, hinkte bei Dave Hendon schon leicht :-)
Sicher, für einen Iren, Schotten, Engländer oder gar Walliser ist die Anreise nach Prestatyn mit weniger Aufwand verbunden als für einen Chinesen. Nicht ohne Grund verlegen einige Spieler während der Saison ihren Lebensmittelpunkt nach England.
Ich sehe das aber so: Sie nehmen ja nicht deswegen nicht teil, weil die Anreise so beschwerlich ist. Sie haben schlicht nicht rechtzeitig ein Visum beibringen können. Und das ist schlicht ein Verwaltungsakt, obschon er in China schwieriger sein mag (das weiß ich nicht).