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Shanghai bleibt für Überraschungen gut

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Ricky Walden

Nachdem im letzten Jahr bereits mit Dominic Dale ein Qualifikant das Turnier gewonnen hatte, konnte es ihm Ricky Walden jetzt gleich tun. Dabei schlug die Nummer 35 der Welt die Nummer 1, Ronny O’Sullivan.

O’Sullivan lag im äußerst knappen Match nach der 1. Session mit 5:4 in Führung. Die Qualität, die er im Halbfinale gegen Stephen Maguire zeigte, als er u.a. Breaks von 145 und 141 Punkten spielte, konnte der Weltmeister jedoch im gesamten Finale nicht erreichen.

Shanghai Masters Logo Walden glich zum Start der zweiten Session aus, doch O’Sullivan hielt mit einem Century entgegen. Dann drehte der Qualifikant das Match indem er zwei Frames in Folge gewann. O’Sullivan schaffte den Ausgleich, gab danach aber zwei Frames ab: Nur noch ein gewonnener Frame stand zwischen Walden und seinem ersten Titel. Über ein Viertelfinale war dieser bei einem Weltranglistenturnier nie heraus gekommen.

O’Sullivan kam noch einmal auf 8:9 heran bevor Walden mit einem 105er-Century seinen ersten Turniersieg einfahren konnte. Im Halbfinale hatte er gegen Mark Selby einen 1:4-Rückstand in einen 6:4-Sieg verwandelt.

Walden besiegt auch den Altmeister

Im zweiten Aufeinandertreffen von Ricky Walden und Steve Davis zeigte Walden ansteigende Form. Die ersten beiden Frames gingen zwar noch an Davis, doch Walden steigerte sich, glich mit Breaks von 53 und 71 Punkten bis zum Mid-Session-Interval aus und konnte danach mit einem 65er-Break in Führung gehen.

In Frame sechs hatte Davis noch eine Chance zum Ausgleich, kam aber nicht über 65 Punkte hinaus und musste sich dann anschauen wie Walden mit einem 58er-Break auch diesen Frame gewann. Im letzten Frame, dem fünften, den Walden in Folge gewann, spielte Walden dann noch das zweithöchste Turnierbreak mit 139 Punkten.

Mit Walden ist, nach dem Erfolg in Duffel, wieder zu rechnen. Er spielt tolles Snooker, mit hohen Breaks und zeigt eine vorher von ihm so nicht gekannte Loch-Sicherheit und Break-Building.

Schwer wird es Walden trotzdem haben, denn die Konkurrenz ist groß in einem Main-Tour-Halbfinale. So ist sein heutiger Gegner niemand anderes als Mark Selby, der den Lokalmatadoren Marco Fu mit 5:3 bezwang.

Im zweiten Halbfinale will ein Spieler Geschichte schreiben und es ist wieder einmal Ronnie O’Sullivan, der mit einem Turniersieg zu Steve Davis und Stephen Hendry aufschließen könnte – den einzigen beiden Spielern, den es bisher gelang drei Turniere in Folge zu gewinnen.

Im Viertelfinale hat er gegen Mark Williams bereits einen Schritt in die richtige Richtung gemacht und mit 5:3 gewonnen. Im „bisher besten Match des Turniers“, wie Rolf Kalb sagte, wurde jeder Fehler bestraft. Die machte zuerst Mark Williams, so dass O’Sullivan durch Breaks von 93, 87 und 100 Punkten bis zum Mid-Session-Interval einen Vorsprung von 3:1 Frames herausarbeiten konnte.

Frame 5 war dann Symptomatisch für den Spielverlauf: O’Sullivan legte 53 vor, verschoss dann aber Pink vom Spot und Williams räumte 55 Punkte ab und gewann den Frame dennoch. O’Sullivan blieb konzentriert und legte eine 106 nach, die Williams mit einer 128er-Serie konterte. Mit einem 78er-Break konnte der Weltmeister dann aber ins Halbfinale einziehen.

Sein Gegner dort ist Stephen Maguire, der Mühe hatte sich gegen den Vorjahresfinalisten Ryan Day durch zu setzen. In einem knappen Kopf-an-Kopf-Rennen hatte er letztlich die Nase mit 5:4 vorn. Für einen Sieg gegen die Nummer 1 muss sich die Nummer 2 der Welt allerdings noch ein gutes Stück steigern.

Cope mit Maximum

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Jamie Cope ist der neunte Spieler, der mehr als ein Maximum Break auf seinem Konto hat. Im Achtelfinale gelang ihm im dritten Frame sein zweites perfektes Spiel nach dem Grand Prix 2006. In Frame vier glich er dann gegen Mark Williams aus, musste aber die folgenden drei Frames abgeben.

Williams trifft in seinem Viertelfinale auf Weltmeister Ronnie O’Sullivan, dessen Spiel gegen Joe Perry am besten mit „durchwachsen“ beschrieben ist. Letztendlich vergab Joe Perry beim Spiel auf die Farben eine Grüne, wodurch er – statt auf 4:4 auszugleichen – das Match mit 3:5 abgeben musste.

Mit jeweils 5:4 haben sich Steve Davis (gegen Dave Harold) und Ricky Walden (gegen Neil Robertson) durchgesetzt und treffen nun aufeinander. Der älteste Spieler in einem Viertelfinale seit 1994 hatte beim letzten Aufeinandertreffen der Beiden in China das Match im dritten Frame aufgeben müssen, weil er sich den Kopf an einer Stahltür so heftig gestoßen hatte, dass er nicht mehr richtig spielen konnte.

Mit einem Whitewash hat Mark Selby Mark King aus dem Turnier befördert. Er spielte konzentrierte Frames um 50 Punkte. Marco Fu wird vor heimischer Kulisse allerdings den Weg nicht so einfach zu einem zweiten China-Triumph frei machen. Der Chinese gewann sein Achtelfinale Problemlos gegen Andy Hicks mit 5:2.

Stephen Maguire, der China-Open-Sieger von Anfang des Jahres, gewann gegen Stuart Bingham mit 5:3. Sein Gegner ist Ryan Day, der im Achtelfinale John Higgins mit 5:3 geschlagen hat.

Fu letzter Chinese im Achtelfinale

10 Chinesen waren in Shanghai angetreten um den Titel ins eigene Land zu holen, die sieben Wildcard-Spieler unterlagen jedoch allesamt ihren Gegnern. Unter den letzten 32 standen somit nur noch die gesetzten Ding Junhui und Marco Fu sowie Liang Wenbo, der vor heimischem Publikum die letzten beiden Qualifikationsdurchgänge ebenfalls in China spielen durfte.

Wenbo qualifizierte sich auch durch Siege gegen Atthasit Mahitthi (5:3) und Mark Allen (5:2) für die Runde der Letzten 32, verlor dort jedoch gegen Ryan Day deutlich mit 0:5. Ding Junhui scheiterte am, in dieser Saison sehr gut aufgelegten, Dave Harold mit 3:5. Dessen Gegner wird mit Steve Davis (5:4 gegen Titelverteidiger Dominic Dale) ein anderer alter Hase sein.

Im zweiten Achtelfinale trifft Neil Robertson (5:2 gegen Fergal O’Brien) auf Ricky Walden. Der Belgium-Open-Sieger hat sich mit 5:4 gegen Rekord-Weltmeister Stephen Hendry durchgesetzt.

Ein weiteres Achtelfinale findet zwischen Mark Selby und Mark King statt. Selby konnte sich klar mit 5:1 gegen Judd Trump durchsetzen, King schaffte einen knappen 5:4-Sieg über Jimmy White. Der hatte sich bereits in der Wildcard-Runde gegen Xiao Goudong durchgesetzt.

Peter Ebdon musste eine erneute Erstrundenniederlage einstecken, gegen Stuart Bingham verlor er mit 3:5. Mit dem selben Ergebnis setzte sich Stephen Maguire gegen Barry Hawkins durch.

Liang-Bezwinger Ryan Day trifft auf John Higgins. Der Ex-Weltmeister setzte sich mit einem knappen 5:4 gegen Tom Ford durch.

Mit Mark Williams steht ein weiterer Ex-Weltmeister im Achtelfinale. Er gewann gegen Vizeweltmeister Ali Carter mit 5:2 und spielt nun gegen Jamie Cope, der vom Missgeschick Graeme Dotts profitierte und ohne Duell die nächste Runde erreichte.

Bereits ausgeschieden ist Matthew Stevens, der gegen Joe Perry mit 1:5 den Kürzeren zog, der nun auf den Weltmeister Ronnie O’Sullivan trifft. Dieser hatte sich gegen Stuart Pettman durchgesetzt.

Hong-Kong-Chinese Marco Fu trifft in seinem Achtelfinale auf Andy Hicks, der sich überraschend mit 5:1 gegen Shaun Murphy durchsetzen konnte.

Graeme Dott bricht sich den Arm

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Während eines Fußballspiels unter Spielern in Shanghai hat sich Graeme Dott einen Armbruch zugezogen. Der Schotte hatte bereits seinen Flug nach Shanghai verpasst, ein Missgeschick, das ihm 2002 bei den China Open bereits passierte und damals eine 40-stündige Odyssee nach sich zog.

Diesmal scheint zwar der Ersatzflug schneller gewesen zu sein, das Glück war Dott dennoch nicht hold: Beim Versuch einen Ball mit der Hand zu stoppen wurde sein linker Arm so getroffen, dass ein Knochen brach.

Turnierdirektor Mike Ganley teilte mit, dass Dott möglicherweise schon beim Grand Prix antreten kann, der in 14 Tagen stattfindet.

2004 musste Dave Harold nach einem Handgelenkbruch fünf Turniere aussetzen, ähnlich erging es Anthony Hamilton 2000.

Dott wollte 2007 als Weltranglistenerster seinen Titel verteidigen, aktuell liegt er auf Platz 44 und wird durch die Verletzung weiter zurück geworfen.

Update: Wie Rolf Kalb schreibt ist es wohl eher ein Bruch des Handgelenks, eine viel wahrscheinlichere Verletzung, die aber nicht so schnell auskuriert sein wird. Zudem könnte die WSA entscheiden, dass Dott sich mit dem Fußballspiel einem unnötigen Risiko ausgesetzt hat und ihm deshalb die 700 Weltranglistenpunkte aberkennen, die ihm als gesetztem Spieler normalerweise zustehen.

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