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O’Sullivan über Pressekonferenzen

2 Kommentare

Nach dem 6:4 gegen Stephen Maguire hat Ronnie O’Sullivan erstaunlicherweise eine Pressekonferenz gegeben. Dort hat er sein Verhalten erklärt: „Ich glaube bei der Presse sind gute Leute. Ich hatte nie ein Problem mit ihnen und ich möchte zeigen, dass ich sie nicht meide. Wenn ich jedoch bedrängt werde, dann kann ich meine Verpflichtungen nicht nachkommen.“

„Ich kann damit nicht umgehen. Ich bereue nicht, was ich getan habe aber ich kann nicht viel sagen, weil es noch immer andauert. Ich fühle mich physisch nicht dazu fähig. Meine Gesundheit steht an erster Stelle. Das letzte, was ich tun möchte ist vor Millionen Zuschauern zusammenbrechen.

Shaun Murphy hatte O’Sullivans Vorzugsbehandlung scharf kritisiert, selbst Dott und Hunter hätten in schwierigeren Situationen an Pressekonferenzen teilgenommen. Dem entgegnete WSA-Chairman Rodney Walker energisch: „Ich war traurig, als ich von Shauns Anmerkungen erfuhr. Vor ihm habe ich großen Respekt. Aber er hat mich überrascht weil er ein streng-gläubiger Christ ist, da habe ich etwas anderes erwartet, schon alleine, weil er die Umstände nicht kennt.“

Walker bestand darauf O’Sullivan nur beim Masters entbunden zu haben: „Ronnie wird nicht bevorzugt, aber er hat speziell angefragt. Ich habe gefühlt, dass er nicht spielen würde oder in einer emotional schwierigen Situation wäre, wenn ich gesagt hätte, dass es keine Ausnahme geben würde.“

Das ist kein Persilschein. Es gilt nur für dieses Turnier. Jeder kann sehen, dass Ronnie in einer sehr emotionalen Verfassung ist. Er hat seine Probleme mit mir geteilt und ich kam zur Ansicht, dass ich ihm helfen sollte.“

Wie Dave H vom Snooker Scene Blog feststellt: Das bringt uns keinen Schritt näher zur Frage welche Probleme O’Sullivan eigentlich hat.

(Quelle: Snooker Scene Blog)

Kommentare (Abonnieren)

marco 23. Jan.., 10.54 Uhr

Ich kann den Unmut anderer Spieler schon verstehen. Ronny ist publikumstechnisch das Zugpferd der letzten Jahre und die Vermutung liegt natürlich nahe, dass er sich deshalb Dinge herausnehmen kann, die sich andere Leute so nicht erlauben können. Natürlich bin ich grundsätzlich der Ansicht von Rodney Walker. Man sollte nicht einfach urteilen (unabhängig der Konfession), wenn man die Hintergründe nicht kennt. Dennoch stelle man sich folgendes Szenario vor:
Christopher Norbury, aktuell die Nummer 76 im Provisional Ranking und ziemlich unbekannt, bekommt durch eine Wildcard die Möglichkeit am Masters teilzunehmen. Nun legt er Mr. Walker kurz vor Beginn des Turniers dar was alles nicht geht und warum. Würde er seitens des WSA-Chairman Walker ähnliches Verständis entgegen gebracht bekommen?
Ich denke diese Art der Fragestellung ist es auch gewesen die Shaun Murphy zu seiner Aussage hat hinreißen lassen. Der Vergleich mit Hunter ist in diesem Zusammenhang nicht ganz fair (der mit Dott ist es schon eher), dieser hat außer eine gewaltige menschliche Größe eben durch sein Handeln auch seine psychische Gefestigtkeit präsentiert. Ronnies Krankheitsbild (das Bekannte) hat eben die psychische Labilität als Grundlage. Daher kann man die beiden nicht wirklich miteinander vergleichen. Allerdings würde es dem Verdacht der Extrabehandlung sehr viel Wind aus den Segeln nehmen wenn man konkret wüßte was los ist. Kaum etwas bietet mehr Raum für Projektionen als die Ungewissheit. Auf der anderen Seite verstehe ich natürlich wenn man so intime Angelegenheiten nicht breit treten möchte, ich würde es wahrscheinlich je nach dem auch nicht tun.
Fazit: Schwieriges Thema und, weil eine Frage im ethischen Bereich, nicht endgültig beantwortbar. Also einfach Snooker schauen und genießen. Ist eh das Wichtigste.

Vivi 26. Jan.., 20.35 Uhr

O`Sullivan ist nun mal ein sehr labiler Mensch, den man schnell aus der Fassung bringen kann! Ich glaube wiederum nicht, dass Rodney Walker ihn bevorzugt behandelt – allerdings ist O`Sullivan ein Steckenpferd und ein Publikumsmagnet, das kann man nicht leugnen. Auch hat S. Murphy zu hart reagiert und man sollte auch nicht einen Toten in die Diskussion mit hineinziehen – ist ein wenig morbide.
Ich glaube jeder gute Snookerspieler dürfte sich so etwas erlauben, wenn er plausible Gründe darlegt, schließlich ist Snooker ein Gentleman-Sport!

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