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Swiss Open 2005: Ricky Walden schlägt Ken Doherty

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So, wieder zuhause und natürlich muss eine Zusammenfassung der gestrigen Ereignisse her:

Der Tag begann mit einer Schweigeminute für den am Vortag verstorbenen Colin Brinded.

Nachdem Samstags schon die beiden Achtelfinalspiele Joe Perry gegen Nigel Bond (4:2) sowie Neil Robertson gegen Ricky Walden (2:4) stattfanden sollten am Sonntag die weiteren sechs Spiele folgen.

Es fanden allerdings nur fünf Spiele statt: Stephen Lee hatte sein Flugzeug verpasst und konnte daher nicht teilnehmen. David Roe kam also ohne Match weiter. Aus den restlichen Spielen gingen Tom Ford (4:3 gegen Ian McCulloch), Steward Bingham (4:3 gegen Barry Hawkins), Mark Selby (4:0 gegen Michael Holt), Alex Borg (4:0 gegen David Gray) und Ken Doherty (4:1 gegen Dave Harold) als Sieger hervor.

In der nächsten Runde gewannen Tom Ford (4:0 gegen Joe Perry), Ricky Walden (4:3 gegen David Roe), Mark Selby (4:3 gegen Steward Bingham) und Ken Doherty (4:2 gegen Alex Borg).

Weiter zum Halbfinale in dem etwas passiert, das der diensthabende Schiedsrichter Bernie Mickeleit später wie folgt schildert: „Also der Ricky Walden locht die Rote und bittet mich die Weiße zu reinigen. Plötzlich habe ich ein Blackout und weiß nicht mehr welche Punktzahl ich zuletzt angesagt habe. Ich frage also bei Ricky nach, er weiß es nicht. Dann frag ich das Publikum: ‘58’, ‘23’... Tom Ford ruft dazwischen: ‘15!’. Letztlich haben wir uns auf 42 geeinigt und das war wohl richtig so. Aber peinlich ist es schon, das darf nicht passieren.“ Naja, hoffen wir, dass Bernie das bei seinem Einsatz bei der UK Championship so etwas nicht passiert.

Zumindest hat Ricky sein Match gegen den zuvor so herausragend spielenden Tom Ford 4:2 gewonnen. Im zweiten Halbfinale trat Ken Doherty gegen Mark Selby an und gewann 4:0.

Das Finale bestritten also Ken Doherty und Ricky Walden, zwei wie sie unterschiedlicher nicht sein könnten. Der eine ein Altmeister und Weltmeister von 1997. Der andere ein junger, wilder Spieler mit großer Präzision und ohne Titel. Gerade der letzte Aspekt sollte sich bei Ricky Walden jedoch schneller Ändern als vermutet.

Leider fand das Finale unter etwas unwürdigen Bedingungen statt: Vom Barbereich drang ein erhöhter Geräuschpegel herüber, nicht etwa durch Fans sondern durch bereits angetrunkene Snookerspieler, die die Playersparty nicht mehr erwarten konnten.

Erst eine scharfe Ermahnung von Johan Oomen („Quiet please, if no interest in the game leave!“) konnte für Ruhe sorgen. Der erste Frame entschied Ricky Walden souverän für sich. Die nächsten beiden Frames zogen sich dann aber extrem lange.

Dabei konnte man sehen, dass Doherty zu defensiv spielte. Er ging kaum Bälle an – wenn allerdings führte er das Frame exzellent zu Ende. Ein Highlight war jedoch das Spiel von Ricky Walden. Auf jede Savety hatte er eine Antwort und er ging auch schwierige Bälle an, gegen Doherty das Mittel zum Sieg. Auch das Ergebnis von 5:3 geht in Ordnung.

Im Anschluss wurden zusätzlich Joe Perry für das höchste Profibreak (143 Punkte) und Lasse Münstermann (136 Punkte) für das höchste Nicht-Profibreak geehrt.

Swiss Open 2005: Tag 2

Wieder ein unvergesslicher Tag im Billard Center in Zofingen, der aber nicht über die Nachricht des Todes von Colin Brinded hinweg trösten kann. Der beliebte Referee starb im alter von 59 Jahren an Krebs. Die Gedanken aller Snookerfans sind bei seinen Angehörigen.

Aber nun zum Tagesgeschäft. Lasse Münstermann und Patrick Einsle sind beide ausgeschieden, und das obwohl ihr Spiel dem ihrer Gegner nicht unterlegen war. Lasse spielte – meiner Meinung nach – ein wenig zu aggressiv und verschoss dadurch einige wichtige Bälle gegen Dave Harold. Er wird nun gegen den ehemaligen Weltmeister Ken Doherty antreten. Patrick spielte teilweise zu verhalten, aber auch seine Ergebnisse können ihn zufrieden stimmen.

Apropos Ken Doherty: Er bestritt gestern ein Showmatch gegen Thomas Fischer, einen der besten schweizer Snookerspieler und Mitorganisator des Turniers, für das schweizer Fernsehen. Dabei zeigte sich Doherty von seiner positivsten Seite: er lachte, machte einige Scherze und half seinem Konkurrenten, wenn das Positionsspiel mal nicht so klappte.

Auch interessant zu sehen ist, mit was sich Snookerspieler ihre Freizeit vertreiben: Da werden am einen Tisch eine Art Boule mit Snookerbällen gespielt, wobei die Kugel zwei Banden berühren muss um dann möglichst in der Nähe der weißen anzukommen.

An einem anderen Tisch standen sich Ian McCulloch und Ricky Walden gegenüber – im Einhandsnooker. In diesem Match setzte sich Walden ebenso souverän durch wie in seinem direkt darauf folgenden Spiel gegen Neil Robertson.

Kräftig gekracht hat es auch im Spiel Tom Ford gegen Tony Drago. Die beiden Spieler scherzten zwar während dem Spiel miteinander, als Drago jedoch eine Rote verschoss und Ford das Spiel nicht mehr zu nehmen war drehte sich Drago um und trat mit geballter Kraft gegen die Wand. Verständlich, war sein Spiel vor dem Ausrutscher doch sehr gut gewesen, fast perfekt.

Ein weiteres Highlight war das bisher höchste Turnierbreak von Joe Perry: Stattliche 143 Punkte!

Swiss Open 2005: Zwischenbericht

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Die Vorrunden sind gespielt, doch schon um 10 Uhr geht es weiter und zwar auch mit Lasse Münstermann und Patrick Einsle.

Das Erlebnis „Live-Snooker“ ist aber unschlagbar. Zum einen merkt man, dass Snookerspieler auch bei lauteren Bedingungen spielen können, zum anderen ist es schon sehr witzig, wenn Mark King, 2 Reihen vor einem sitzend, aufspringt, dabei den Stuhl umreißt und dann mit einem kurzen „Sorry“ verschwindet um die Jeans gegen die vorgeschriebene Spielkleidung zu wechseln.

Auch was man ansonsten so hört ist fast unglaublich, so wurden Lasse und Patrick von weiblichen Fans befragt, ob sie denn zu Fasching auch in Snookerspielerverkleidung gehen würden…

Ein anderes Kuriosum fand in einem Match von Neil Robertson statt: Sein Gegner bestand darauf, dass bis zur letzten Kugel gespielt wird. Während der Referee im ersten Frame noch eingriff, wartete er im zweiten Frame geduldig bis Robertson die letzte Schwarze spielte, dabei führte Neil vor dem Endspiel auf die Farben schon mit fast 100 Punkten.

Die vollständigen Ergebnisse gibt es auf der schweizer Snookerseite

Snooker Swiss Open 2005: Einundzwanzig Profis sind mit dabei

Bei den „Swiss Open“ in Zofingen (Schweiz) werden neben „German Open“-Gewinner Mark King folgende Top-Spieler antreten:

  • Ian McCulloch
  • Ken Doherty
  • Neil Robertson
  • Michael Holt
  • Joe Perry
  • Gerard Greene
  • Mark Selby
  • David Gray
  • Barry Hawkins
  • Nigel Bond
  • Stewart Bingham
  • Jimmy Michie
  • Steve Judd
  • David Roe
  • Tony Drago
  • Bjorn Haneveer
  • Dave Harold
  • Ricky Walden
  • Chris Norbury

Neben diesen Profis sind auch die deutschen Talente Lasse Münstermann und Patrick Einsle mit dabei.

Durch ein „Round Robin“-System wird jeder Spieler gegen einen Profi antreten. Weitere Spieler sollen sich schon angekündigt haben.

Die „Swiss Open“ finden vom 25. bis zum 27. November in Zofingen statt. Karten gibt es keine mehr.

Das Snookerblog wird versuchen möglichst Live aus Zofingen zu berichten, zumindest gibt es am 28. einen ausführlichen Bericht.

Weitere Informationen auf snooker.ch

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