Gestern wurden zwei BBC-Berichte von Saj Chowdhury veröffentlicht. Der eine betrifft Tony Drago, der andere Mark Williams.
Letzterer hat angedeutet bei einem Platz außerhalb der besten 32 seine Karriere zu beenden. Er sagte: „Ich brauche ein gutes Saison-Finale um meine Chancen auf einen Top-32-Platz zu wahren. Ich will nicht in Prestatyn Qualifikationsmatches spielen. Wenn ich aus den 32 falle, werde ich eventuell nicht mehr bleiben.“
In der letzten Saison hat der Waliser gerade einmal zwei KO-Spiele aus den acht großen Turnieren geholt.
Ken Doherty sprach sich gegen einen Rücktritt Williams aus: „Das wäre ja verrückt, ich kann mir gar nicht vorstellen, dass er das Spiel aufgibt. Wir haben alle Tiefpunkte, aber es ist wichtig wieder aus ihnen heraus zu kommen und an sich zu glauben.“
Drago: „Ich kann natürlich noch auf diesem Level mitspielen“
Tony Drago hingegen zeigte sich bei seinem Besuch – als Fan – in Wembley kämpferisch: „Im Moment ist mein größtes Problem, dass ich nach Prestatyn gehen muss um mich zu qualifizieren. Ich hasse diesen Ort so, dass ich schon vor dem Spiel zwei Frames zurück liege.“
Seine Frustration hatte sich erst kürzlich bei der WM-Qualifikation entladen: „Ich war so dumm“, erzählt Drago, „Ich lag 3:1 zurück und hatte die Chance auf 3:3 auszugleichen, aber ich hab einen schlechten Stoß gemacht. Frustriert habe ich dann auf den Tisch geschlagen und dabei ernsthaft an der Hand verletzt. Aber ich erhole mich langsam.“
Drago plädiert dafür die Qualifikation aus der Prestatynschen Einöde heraus beispielsweise nach Sheffield in die Snooker Akademy zu verlegen: „Dort gibt es gute Restaurants, Kinos, Bowlingbahnen. Ich könnte meinen Main-Tour-Platz wegen Prestatyn verlieren. Und für mich wäre das wie einen geliebten Menschen zu verlieren.“
„Die Top-8 heute sind nicht so gut wie die Top-8 in den 90ern es war“, stellt Drago fest, „nur Ronnie O’Sullivan und Steven Maguire stechen da momentan heraus.“
Für den Fall, dass er aus der Main Tour falle hat Drago aber einen Notfallplan: „Dann konzentriere ich mich auf Pool. Nicht, dass man mich falsch versteht, ich werde immer Snooker spielen, aber ich will auf einem Top-Niveau spielen. Ich war Teil des siegreichen Mosconi-Cup-Teams 2007 und wurde als wertvollster Spieler des Turniers gewählt.“
„Meine Erinnerungen an Snooker sind großartig, aber die Leistung im Mosconi Cup ist deren ebenbürtig.“