Sieben Partien der ersten Runde der Weltmeisterschaft sind gespielt, eine achte (Marco Fu gegen Joe Swail) wird in der heutigen Evening Session entschieden — und bislang hatte jeweils der Favorit, also der gesetzte Top 16-Spieler, am Ende die berühmte „Nase vorn“. Auch ging bislang noch kein Match über die volle Distanz, allerdings gab es auch keinen überdeutlichen Sieg, obschon teilweise recht offensiv zu Werke gegangen wurde.
Natürlich liegt das am besonderen Status der WM: Zum einen kann man kurz vor Toresschluß noch ein letztes Mal wertvolle Ranglistenpunkte (und nicht wenige) sammeln, zum anderen ist die WM nun mal der Titel im Snooker. Ronnie O’Sullivan, der sich ohne große Mühen gegen Stuart Bingham durchsetzte, hat mehrfach betont, einen WM-Sieg über Ranglistenplatz 1 zu stellen. Peter Ebdon und Stephen Maguire, die beide erst noch ins Turnier eingreifen werden, haben gar ihre Saisonplanung auf dieses abschließende Turnier ausgerichtet.
Bislang dem Favoritensturz am nächsten kamen die Partien, welche auch auf dem Papier die engsten waren. Barry Hawkins musste sich Graeme Dott nach relativ zähem Ringen mit 8-10 geschlagen geben und hat damit seine Chance, im nächsten Jahr zum Elitekreis zu gehören, verspielt. Dott hingegen sieht nach zwei tragischen Jahren wieder Land und hat sich immerhin einen Platz in den Top 32 gesichert.
Mark Williams hingegen scheiterte anscheinend an einem Materialfehler. Am Endes des 12. Frames mit 7-5 in Führung liegend löste sich die Pomeranze seines Queues ab. In Abstimmung mit Gegner Stephen Hendry und Schiedsrichter Alain Chamberlain wurde das Midsession Interval vorgezogen, damit Williams den Schaden beheben konnte.
Ob es nun tatsächlich das nicht eingespielte Leder oder der psychologische Aspekt des Ganzen war, ist kaum zu sagen, doch Williams war deutlich verunsichert, wagte auch stellenweise zu viel und unterlag dem sichtlich erleichterten Rekordchampion mit 7-10. Williams gestand nach dem Match seinen Frust ein und gab an, auch die Ersatzspitze sei fehlerhaft gewesen, man habe ihm jedoch eine erneuten Austauschpause verweigert.
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Nun, da Williams bereits tags zuvor Probleme mit der Pomeranze hatte, hätte er dieses Problem eigentlich rechtzeitig beheben können. Da kann er sich nicht beklagen, dass man ihm nur eine Austauschpause gewährte. Wenn man es dann immer noch nicht geregelt bekommt, muss man eben doch mal zu einem Ersatzqueue greifen.
Seine Niederlage lag zum Teil aber auch an seinem allzu lässigen Safetyspiel.
Apropros Warten auf den ersten Sturz: Im Falle Fu scheine ich vergeblich gewartet zu haben. Zwar steht es momentan noch 8:4 gegen Swail, aber ich bin sicher, dass Fu uns leider erhalten bleiben wird – mit seiner Spielweise und Art für mich unerträglich. Warum schafft es Swail (nach mitunter tollem Spiel – auch bei den vergangenen Matches) letztlich immer nicht …?
Schöne WM bisher, und wie zu erwarten keine Außenseiter-Triumphe. Ich denke, auch in den anderen Partien wird es wenig Überraschendes geben.
Williams hat mich sehr enttäuscht – trotz vieler Flukes und langer Führung hat er sich (Materialfehler hin oder her) ziemlich unprofessionell verhalten, mir fehlt dazu kein anderes Wort ein.
Heute wird es m.E. spannend beim Duell der asiatischen Freunde. Möglicherweise stürzt Wenbo Ding in eine tiefe Krise. Hoffen wir es mal nicht! Wobei, für den emotionalen Ausbruch beim verkürzen zum 4:5 hätte ich Wenbo schon wieder knutschen können :-)
Ich glaube ja nicht, dass man Ding erst noch in eine Krise stürzen muss.
Vielleicht hätte ich tiefe noch etwas präzisieren sollen. Ich denke auch, dass sich Ding grundsätzlich schon in einer befindet.
OK, einen musste es ja erwischen. Aber eine wirkliche Überraschung ist es nicht – Perry war zuletzt nicht so stark, und bei Cope, dem ewig aufstrebenden Talent, war eine solche Leistung längst mal wieder fällig.
Ding hatte ein bißchen Glück, dass Wenbo etwas übermütig wurde.
Vor allem hatte Perry es verdient. Und Cope war wirklich bärenstark.
Überraschend deutlicher Sieg von Nigel Bond über Peter Ebdon; damit schon der zweite Gesetzte heute, den’s kalt erwischt hat.
und Higginson erwischt den besseren Start ins Match
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