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Snookerblog

PA vertraut auf „offizielle“ Snooker-Berichterstattung

Die Press Association (PA), die Presseagentur Großbritanniens, wird laut Guardian aufhören mit Freien Journalisten beim Thema Snooker zusammen zu arbeiten. Ab dem 4. Dezember wird sie primär Zitate und Statistiken von World Snooker verwenden, es wird aber auch Reportagen geben.

Die Vereinigung der Snooker-Journalisten (SWA) sieht das äußerst skeptisch: „World Snooker ist eine Unternehmenswebseite, die keinen genauen Eindruck davon gibt, was bei den Turnieren eigentlich passiert. Kontroverse Themen werden runtergespielt oder verschwiegen.“, so der SWA-Vorsitzende George Riley.

Auch Clive Everton, der mit seiner Nachrichtenagentur 44 Jahre lang einer der Zulieferer für die PA war, stimmte den gleichen Tenor an: „Dass sich die PA auf die Darstellungen der WSA verlässt wird dazu führen, dass die Öffentlichkeit nur noch ein bereinigtes und unverfängliches Bild bekommt.“

Im letzten Jahr hatte die PA noch von jedem Turnier außer der Weltmeisterschaft die Berichte von Freien Journalisten angekauft – bei der WM schickte sie einen eigenen Reporter.

Die PA selbst besteht darauf, dass die Entscheidung die Berichterstattung nun intern zu verwalten und auf World-Snooker-Informationen zurückzugreifen, ihre Objektivität nicht beeinträchtigt.

Dave Hendon, Eurosport-Moderator, erwähnt in seinem Blog wie gestört das Verhältnis World Snooker – Freie Journalisten bereits ist: „Was will jemand im PA-Büro denn über die Qualifikationen berichten, wenn man daran denkt, dass worldsnooker.com oft nur spärliche Informationen dazu beinhaltet – oft sogar gar keine. Wenn etwas Kontroverses (also Interessantes) bei einem Turnier gesagt wird oder passiert, dann werden nur Zeitungen mit speziellen Korrespondenten darüber berichten können, weil worldsnooker.com das nicht erwähnen wird.“

„Einige meiner Kollegen reden schon darüber überhaupt nicht mehr zu Turnieren zu fahren. Die Spieler sind gewarnt, dass sie selbst für leichte Kritik bestraft werden können. Bei der Northern Ireland Trophy im August bekamen alle Spieler einen Brief in dem sie angewiesen wurden auch auf Routinefragen »Kein Kommentar« zu antworten. Zum Finale waren dann überhaupt keine Journalisten mehr anwesend.“

Anscheinend versucht nicht nur der Deutsche Fußballbund die Berichterstattungs-Hoheit über den Sport zu bekommen…

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