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Snookerblog

Snookertraining mit Lasse Münstermann: Ein Erlebnisbericht

Über einen geschenkten Gutschein bin ich zu einem Snookertraining mit dem mehrfachen Deutschen Meister Lasse Münstermann gekommen. Gebucht wurde das Training über mydays.de, einer Plattform, die das Buchen verschiedenster Erlebnisse ermöglicht. Die Abwicklung bei der Gutscheineinlösung war problemlos – doch das soll aber gar nicht Thema dieses Berichts sein, schließlich geht es hier um Snooker.

Das Training war auf vier Stunden angesetzt und begann mittags. Das macht die Anreise sehr entspannt, auch wenn man nicht in der Gegend von Düsseldorfer wohnt. „Gastgeber“ ist die Billard-Gemeinschaft Viersen, in deren Vereinsheim das Training stattfindet. Die Spielstätte ist im Industriegebiet von Willich-Anrath sehr gut zu finden. Die Räume sind großzügig, wie es sich für diesen Sport gehört und die Tische sind durchaus in Ordnung. Ich glaube nicht, dass wir an den besten Tischen standen, kann aber aufgrund des großen Anfängeranteils der Teilnehmer gut verstehen, dass die wirklich guten Tische den Vereinsmitgliedern vorbehalten bleiben. Schlecht waren unsere Tische aber auch nicht, Grund zur Beschwerde gab es keinen. Kleinste Macken im Tuch sind im Training zu verschmerzen, beim Spiel sähe das sicher anders aus. Wir wurden während der ganzen Zeit nett bewirtet, mussten das aber natürlich selbst bezahlen, im Preis für das Training sind Getränke nicht enthalten.

Lasse hat die Teilnehmer freundlich empfangen und zeigte sich gleich zu Beginn als sympathischer und offener Gastgeber. Wir waren acht Teilnehmer, was für die vorhandenen bzw. freigegebenen vier Tische ideal war. Alle Teilnehmer stellten sich kurz vor, wobei sich herausstellte, dass die Vorkenntnisse im Snooker absolut unterschiedlich waren. Wöchentlich trainierende Spieler mit mehrjähriger Snookererfahrung waren ebenso vertreten wie absolute Anfänger, die sich mit der Bemerkung „Der Tisch ist aber ganz schön groß.“ zu erkennen gaben. Lasse hat mir später im Gespräch noch bestätigt, dass das durchaus nicht selten ist. In den meisten Kursen sind die Anfänger eher in Überzahl. Meine Befürchtung, dass die Zeit dann für mich, als regelmäßiger Spieler, vergeudet sein könnte, ist aber nicht eingetreten.

Man merkt Lasse an, dass er solche Trainings öfters gibt. Alles wirkt routiniert und professionell. Er geht dabei aber auf die Teilnehmer ein, es ist dadurch kein reines Abspulen eines vorgegebenen Programms. Natürlich lässt die knappe Zeit aber nicht zu viel Abweichung vom Plan zu.

Der Beginn des eigentlichen Trainings war eine Einführung in die Arbeitsmittel bei diesem Sport. Lasse stellte die verschiedenen Hilfsqueues vor und zeigte deren Einsatz und die Schwierigkeiten dabei. Dazu gab es noch einige Tipps zur Auswahl eines geeigneten Queues. Das Fazit: Nicht der Preis bestimmt die Qualität sondern das Zusammenspiel von Queue und Spieler. Der Tisch, das Tuch und die Pflege des Tuchs gehörten auch noch zur Einführung. Gerade für die Anfänger war dieser Teil sicher sehr interessant.

Das weitere Training gliederte sich in wiederkehrende Abschnitte, deren Ablauf immer der Gleiche war: Eine ausführliche Erklärung in der Gruppe wurde gefolgt von der Aufteilung der Teilnehmer auf die vorhandenen Tische, wo dann jeder das eben Gelernte für sich umzusetzen hatte. Währenddessen ging Lasse rum und nahm sich für jeden Spieler angemessene Zeit, um das Spiel zu beobachten und individuelle Tipps zu geben. In diesem Abschnitt kam also auch jeder Teilnehmer unabhängig von seinen Vorkenntnissen zu einer für ihn passenden Ansprache durch den Trainer. Stoßvorbereitung, Stoßdurchführung und Stoßstärke waren die Kernelemente der Abschnitte. Zum Schluss wurde dann noch großes Augenmerk auf das Stoßgefühl gelegt.

Natürlich geht man nach einem vierstündigen Gruppentraining nicht als professioneller Snookerspieler nach Hause. Aber mit Sicherheit hat Lasse es in diesen vier Stunden geschafft, jedem Teilnehmer das nötige Rüstzeug an die Hand zu geben, um die individuelle Qualität seines Spiels zu verbessern. Die Ratschläge sahen bei jedem Spieler, bei dem ich das beobachten konnte, anders aus und bewiesen die Fähigkeit des Trainers, auf die Teilnehmer einzugehen. Die Umsetzung der Ratschläge und die Disziplin beim Training liegt anschließend beim Spieler, nicht beim Trainer. Im Rahmen der gegebenen Möglichkeiten hat Lasse in meinen Augen das Maximum des Erwartbaren erreicht

Mancher Teilnehmer fand zu Beginn die angesetzte Zeit von vier Stunden recht kurz, wie man verschiedenen Äußerungen entnehmen konnte. Im weiteren Verlauf konnte man jedoch bei den meisten deutliche Ermüdungserscheinungen feststellen. Schließlich war es wohl niemand gewohnt, die ganze Zeit konzentriert zu spielen, ohne dass man durch Breaks des Gegenspielers unterbrochen wird. Die Anfänger hatten die Anstrengung beim Snooker eh deutlich unterschätzt. Zum Teil wurden Übungsabschnitte sogar vorzeitig abgebrochen, um zu einer kurzen Pause zu kommen.

Zum Abschied gab es neben einem Teilnahmezertifikat auch noch eine Autogrammkarte mit persönlicher Widmung von Lasse Münstermann.

Als Fazit kann man festhalten, dass für den Preis von aktuell 69 Euro für jeden Spieler eine Verbesserung seines Spiels zu erreichen ist, wenn er sich auf das Training einlässt. Wie weit die Verbesserung geht, hängt vom Spieler ab. Wieviel ihm die Verbesserung wert ist, ebenfalls. Ich finde den Preis absolut angemessen für das Gebotene. Und ja: Spaß hat es auch gemacht!

Zum Autor

Bild von Stefan David Stefan David wohnt im beschaulichen Bad Laer in der Nähe von Osnabrück und arbeitet beim Medienversandhändler jpc, wo er sich um Online-Marketing und Affiliate-Management kümmert. Nebenbei baut er für einen kleinen Kundenkreis Websites und schreibt viel zu selten in seinem eigenen Blog.

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