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Steve Davis Aufholjagd wird nicht belohnt

8 Kommentare

Dieses Spiel wird Anwärter auf das Spiel der Saison: Steve Davis und Stuart Bingham lieferten sich ein emotionales, hartes aber hochwertiges Match.

Alles begann am Morgen als Stuart Bingham mit 3:0 in Führung ging bevor Davis auf 2:3 heran kam. Er sollte nur einmal in diesem Match ausgleichen können. Mit kleineren Serien von 58 Punkten auf beiden Seiten kämpfte man sich auf ein 6:3 für Stuart Bingham.

Doch was in der Abendsession folgte übertraf das morgendliche Vorgeplänkel bei weitem: Bingham gewann die ersten beiden Frames und zog auf 8:3 davon. Davis schien geschlagen zu sein, er konnte seine Leistung nicht abrufen und verschoss einfachste Bälle.

Doch man soll den Tag nicht vor dem Abend und das Snookermatch nicht vor dem entscheidenden Frame loben: Mit Breaks von 65, 68, 81, 51 und 67 Punkten schaffte es Steve Davis wieder heran zu kommen und auszugleichen.

Der folgende 18. 17. Frame sollte vor Spannung kaum auszuhalten sein. Auf die letzte Pinke ging es dann um die Wurst, ein Safety-Duell bei dem Pink und Weiß immer wieder von beiden hinter die Schwarze gelegt wurde. Das geschah in der nähe der linken Mitteltasche, wo Bingham die Weiße dann nur gegen die Backe drücken konnte und Davis den Einsteiger stehen ließ, den dieser auch lochte. Nun fehlte Davis nur noch die Schwarze um zum ersten Mal in diesem Match in Führung zu gehen.

Der Altmeister verschoss allerdings und die Kugel lief vor die gegenüberliegende Ecktasche, wo sie von Bingham locker zu verwandeln war. Dieser ging damit in Führung und holte sich mit einem 59er-Break dann auch den entscheidenden 18. Frame.

Vor allem Davis Safety und Breakbuilding konnte in seiner starken Phase überzeugen, Bingham war ihm jedoch in den anderen Phasen zu weit überlegen, als dass er sich davon einschüchtern lassen musste.

Allen verliert doch noch

Mit einer 6:3-Führung hatte Mark Allen die Session am Sonntag beendet, nun galt es diesen Vorsprung auszubauen. Doch Stephen Hendry kam besser in das Match, gewann den ersten Frame mit 56:51 und schaffte mit zwei Frames in den 60ern den Ausgleich. Erst dann fand Allen in seinen Spielfluss, spielte Breaks von 47 und 89 Punkte, was ihm zwei Frames sicherte und damit eine 8:6-Führung.

Doch Hendry hielt dagegen, gewann den nächsten Frame und stand dennoch mit dem Rücken zur Wand als Allen seine Führung auf 9:6 ausbauen konnte. Hendry blieb natürlich dran und gewann den nächsten Frame deutlich. Dann das unfassbare: Allen führte schon mit 66 Punkten bevor Hendry an den Tisch kam und mit 67 Punkten gerade so sein Erstrundenaus verhindern konnte. Im Entscheidungsframe kam Hendry schließlich in ein Break, welches Allen keine Konterchance ließ.

Ryan Day klar weiter

Michael Judge spielte gegen den klaren Favoriten Ryan Day gut mit, konnte aber am Schluss nicht mithalten. Dabei hatte es nach der ersten Session vom Sonntag nur 5:4 für Day gestanden.

Die ersten vier Frames dominierte Day dann aber in der abschließenden Session, Breaks von 75, 104, 63 und 96 Punkten bauten seine Führung auf 9:4 aus bevor Judge mit Serien von 104 und 74 Punkten aufholte. Im umkämpften 16. Frame gewann dann aber Day, dessen Achtelfinal-Gegner Weltmeister John Higgins sein wird.

In den beiden Begegnungen, in denen heute die erste Session stattfand, führt Mark Selby gegen Mark King knapp mit 5:4, während Mark Williams gegen Mark Davis deutlich mit 8:1 führt. (Für die verwirrende Häufung der Vornamen ist vermutlich alleine die WSA schuld!)

Kommentare (Abonnieren)

Matthias Mees 22. Apr.., 05.42 Uhr

„Spiel der Saison“ – na, ich weiß nicht. Da fallen mir noch ein paar andere ein … Tatsache ist, es war ein großes Spiel, somit war Steve Davis nun schon im zweiten Jahr einer der beteiligten beim wahrscheinlich besten Spiel der ersten Runde.

Hätte Bingham phasenweise die Chancen genutzt, die sich ihm durchaus boten, es wäre viel schneller zu Ende gewesen, das sollte man dazu sagen.

Normalerweise hätte ich jetzt geschrieben: „So ist für ihn im Achtelfinale Schluss.“, aber da ich gerade einen Blick auf den Turnierbaum werfe … Perry oder Dott. Vielleicht sehen wir Bingham sogar noch im Viertelfinale.

Xristjan 22. Apr.., 09.41 Uhr

Also wie Steve Davis nach schlechtem Spiel und 3:8 zu super breakbuilding auf 8:8 kam war mitreißend…und das Ende des 17. Frame war mit das spannendste, was ich live gesehen habe. Aber wie heißt es so schön, ein match kann man nicht in der 1. Session gewinnen, aber verlieren… p.s. Ich stufe Perry deutlich höher ein als Dott und Bingham, denke eher, dass Perry sich evtl. in die Top 10 kämpft.

snookerfanberlin 22. Apr.., 10.43 Uhr

schade,schade für steve! hab mitgezittert,aber leider umsonst. letztlich war sicher die erste session vorentscheidend.
hoffentlich war es nicht das letzte mal, das wir steve bei der WM gesehen haben.

Freude auch über Mark Williams. Wobei ich nicht wüßte,wem ich im Achtelfinale Ronnie- Mark die Daumen drücken sollte;-)

Matthias Mees 22. Apr.., 11.46 Uhr

Perry ist für mich persönlich so etwas wie der „schwarze Reiter“ – ich kann ihn gar nicht einschätzen. Bingham hat gegen Davis durchaus starke Phasen gehabt, es bleibt abzuwarten, ob der die schwachen Phasen abschütteln kann. Und ich würde Graeme Dott trotz aller Fragezeichen in puncto mentale Einstellung noch nicht abschreiben.

Zu einem möglichen Achtelfinale O’Sullivan – Williams: Ich habe zu wenig von Williams – Davis gesehen, um einschätzen zu können, ob er wirklich stark oder Davis nur unfassbar schwach war. Allerdings hatte Williams zwei Anläufe zu einem Maximum. O’Sullivan hingegen, so lächerlich das klingen mag, muss erst einmal an dem chinesischen Qualifikanten Liu Chuang vorbei.

Xristjan 22. Apr.., 11.58 Uhr

Mark Williams ist wieder sehr stark, der hat gestern Mark Davis 8:1 zerlegt, nur höhere breaks, 2 Mal sogar auf Maximum Kurs! Er ist fast wieder der Alte, da muss die Konkurrenz arg zittern!

max 22. Apr.., 12.28 Uhr

Das Duell Davis gegen Bingham war wirklich sehr sehr spannend, bin ganz gebannt vor dem Fernseher gesessen.
Die Aufholjagd und das Safety-Duell im 17. Frame (und nicht im 18. wie im Artikel steht, oder?) ist genau das was Snooker ausmacht.
Schade das Davis ausgeschieden ist!

Eric Eggert 22. Apr.., 12.39 Uhr

Max: Ja, das war ein Fehler meinerseits.

snookerfanberlin 22. Apr.., 15.29 Uhr

oh-marc selby ist rausgeflogen?!? wow…das hätt ich nicht gedacht. man ist doch nie vor überraschungen gefeit.

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