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Robertson stellt die Snooker-Welt auf den Kopf

3 Kommentare

Neil Robertson ist der neue Weltmeister (Bild: World Snooker)

In einem langen und knappen Finale bezwang der Australier Neil Robertson den Schotten Graeme Dott mit 18:13 und erbte so den Titel von John Higgins.

Dott war in der ersten Session mit 5:3 in Führung gegangen und hatte u.a. ein 80er-Break gezeigt, doch Robertson drehte schon in der zweiten von vier Sessions das Ergebnis: Mit 61 und 90 Punkten in Folge glich er aus und fing dann Dott noch nach einer 72er-Serie ab, dazu war eine Respotted Black nötig. Auch zwei weitere Frames gewann er und ging so mit 3 Frames in Führung. Dott fing sich und kam zwei Frames heran, bevor Robertson mit einem 70er-Break die Führung zum Ende der Session auf genau zwei Frames ausbaute.

In der dritten Session zog sich das Spiel so hin, dass nur 6 von 8 Frames gespielt werden konnten. Dott kam gut in die Session, mit einer 79er-Serie holte er sich den ersten Frame, musste aber den zweiten abgeben. Auch Frame drei sicherte sich Robertson (82er-Break), bevor sich die Spieler zwei Frames teilten. Den Sessionausgleich schaffte Graeme Dott dann mit einem 112er-Century – es sollte das höchste Break im Finale bleiben.

Mit 12:10 gingen die beiden Kontrahenten in die letzte Session, in der wieder Graeme Dott den besseren Start hatte. Den ersten Frame gewann der Schotte, den nächsten holte sich Robertson, auch die nächsten vier Frames teilten sich die beiden. Mit 15:13 ging es weiter, noch war alles drin. Beide Spieler beharkten sich bis aufs Äußerste, einige Frames überschritten die 45-Minutengrenze deutlich.

Mit einem 23:74 sicherte sich Robertson die 16:13-Führung, jetzt war er nur noch zwei Frames vom Sieg weg. Dott versuchte dagegen zu halten, wirkte aber jetzt – weit nach Mitternacht mitteleuropäischer Zeit – angeschlagen und müde, doch auch der Australier kämpfte mit der Anstrengung. Frame 30 gewann Robertson mit 58:10 und auch der 31. und damit letzte Frame ging an ihn.

Snooker hat einen neuen Weltmeister, einen, der mit 16 Jahren sich dafür entschieden hat auf der anderen Seite der Welt zu wohnen und dort sein Glück zu versuchen, der immer gekämpft und trainiert hat und in den letzten Jahren zum Top-Spieler avanciert ist. Neil Robertson hat es verdient.

Doch auch Graeme Dott kann glücklich sein. Er ist zurück in den Top-16, konnte das ganze Turnier mit den anderen Profis mithalten, spielte nach vorne und zeigte, dass seine Depressionen der Vergangenheit angehören.

Beiden Spielern ist zu ihrer Leistung zu gratulieren.

Kommentare (Abonnieren)

Xristjan 4. Mai., 13.40 Uhr

(wo ist denn mein Kommentar hin? also dann noch mal…)
Tolles, spannendes Finale, eines der Interessanten der letzten Jahre…auch wenn am Ende kaum noch etwas gelocht wurde, taktisch war es nervenaufreibend. Neil Robertson hat es sich verdient, er hat sich das über Jahre erarbeitet! (wenn Higgins gesperrt wird, müsste Robertson die neue # 1 sein, oder?!…)

Matthias Mees 4. Mai., 16.11 Uhr

Rechnerisch ja, wenn ihm durch eine Sperre auch der Ranglistenplatz aberkannt wird. Vor O’Sullivan und Carter, Cope wäre der „Nachrücker“ in die Top 16.

Volunteer 4. Mai., 16.44 Uhr

Ich konnte das Finale nicht bis zum Schluss sehen, weil es sich einfach zu lange hinzog. Nachdem Neil seinen 17. Frame gewonnen hatte, war die Sache aber klar und ein Comeback von Graeme nicht mehr zu erwarten. Trotzdem schade, wenn man den Höhepunkt eines solchen Turniers nicht live verfolgen kann…
Das Match war sicher nicht besonders hochklassig, aber spannend und m.E. wesentlich enger als das Endergebnis aussagt. Neil hat sicher verdient gewonnen, aber Dott hat mir im gesamten Turnierverlauf auch sehr gut gefallen; er hat sein Spiel deutlich aggressiver und attraktiver gemacht, ohne dabei an Kampfgeist einzubüßen – Respekt!

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