Liebe Leserinnen und Leser,
vielen Dank für eure Unterstützung in diesem Snookerjahr, dem ganz zum Abschluss Ronnie O’Sullivan seinen Stempel aufgedrückt hat.
Allerdings sind meine Gedanken immer bei den Veteranen des Snookersports gewesen. Tony Drago und Jimmy White. Für beide könnte es die letzte Saison in der 1. Liga des Snookers sein. Aber das haben wir auch letztes Jahr schon befürchtet – und doch konnten sich beide wieder qualifizieren. Noch drei Turniere haben die beiden ihr Ergebnis zu verbessern.
Dafür müssen sie sich ab dem 7. und 8. Januar ins Zeug legen: Die Qualifikation für die Weltmeisterschaft wird nicht leicht: Drago trifft auf Issara Kachaiwong (dem aber in dieser Saison auch noch kaum etwas gelang), Whites Gegner wird während der Qualifikation ausgespielt. Auch für die China Open und die Welsh Open findet die Qualifikation im Januar statt. Ein wichtiger Monat für alle.
Bereits am 13. Januar beginnt das Masters. Und für mich ist O’Sullivan wieder einer der Top-Favoriten, wenn er seine Form über die Feiertage gehalten hat. Aber vielleicht sinnt Stephen Maguire auf Rache für das 10:2 von Telford: Beide treffen in der ersten Runde aufeinander.
Aber es gab eine Reihe von Spielen, die wir in Erinnerung behalten werden, wenn es um das Jahr 2007 geht. Allen voran Ding Junhuis Niederlage im Masters-Finale, aber auch Shaun Murphys Aufholjagd gegen Matthew Stevens bei der WM. Sechs Frames hatte der Weltmeister von 2005 bereits zurück gelegen und konnte sich dennoch durchsetzen.
Aber auch das WM-Finale, das sich erneut bis spät in die Nacht zog, wird in Erinnerung bleiben. Mark Selby mit seinem tollen Spiel und John Higgins mit der Routine, die ein Weltmeister eben braucht. Toll auch, dass Selby nach dem starken WM-Turnier nicht in ein Leistungstief fiel sondern konstant weiterspielte.
Überhaupt spielen die „jungen Wilden“ mittlerweile weniger wild, aber sehr trickreich. Selbys Halbfinale gegen O’Sullivan bei der UK Championship hat das gezeigt: Er hat genau das richtige Gleichgewicht zwischen Angriff und Safety gefunden. 2006Â hätte er damit O’Sullivan in Grund und Boden gespielt. 2007Â machte ein Frame den Unterschied.
Für Selby wird es Zeit ein Turnier zu gewinnen, Neil Robertson konnte leider in dieser Saison nicht an die Erfolge aus dem letzten Jahr anknüpfen. Für die letzten drei Weltranglisten Turniere favorisiere ich Selby, Maguire und Murphy aufgrund ihrer konstant guten Ergebnisse. Ob es einer von ihnen schafft Weltmeister zu werden? Ich mag mich nicht festlegen. Möglich ist es. Vielleicht kann aber auch wieder jemand aus der zweiten Reihe überraschen. Die Turniersiege von Marco Fu und Dominic Dale sind schließlich kein Zufall gewesen.
Und damit verabschiede ich mich in die Weihnachtsfeiertage und wünsche „Gut Stoß!“ für das nächste, hoffentlich ähnlich spannende Snookerjahr.
Euer Eric.